Mittwoch, 8. August 2018

Was ich von der Natur lerne - Verletzungen und neues Leben - Teil 1


Die Natur kann uns ein großartiges Vorbild sein, was es heißt zu leben und wie man leben sollte. Als ich mich gestern nach der Arbeit auf den Balkon setzte, bemerkte ich ein Blatt, dass vor einigen Tagen von einer sukkulenten Pflanze abgebrochen ist – genauer gesagt, habe ich das Blatt in einer unachtsamen Bewegung von der Hauptpflanze abgebrochen als ich sie gegossen habe – und zu meiner Verwunderung sah ich, dass das Blatt an seinem Ansatz viele kleine Blättchen und auch Wurzeln hervorbrachte – die Pflanze wuchs in/als das Blatt weiter und erzeugte sozusagen einen Klon von sich selbst.


Dies ist ziemlich bemerkenswert, wenn man es damit vergleicht, wie wir Menschen existieren. Obwohl ich die Pflanze „schwer verletzt“ habe und einen Teil von ihr abgetrennt habe, wächst sie einfach weiter – sie treibt einfach neue Wurzeln und Blätter aus und macht sich trotz eines schwerwiegenden Einschnitts in ihr bisheriges Dasein auf, aufs Neue ihr Selbst zu entfalten und ihr Potential zu verwirklichen eine prächtige ausgewachsene Pflanze zu werden – nicht nur das, sie vermehrt sich dabei sogar. Aus einer Pflanze werden durch Zwei.



Nie würde die Pflanze auf die Idee kommen, mich dafür anzugreifen oder mich deswegen zu beschuldigen, weil ich sie „verletzt“ oder ihr ein Stück abgebrochen habe – genauso wenig wird sie einen Wutanfall haben und lamentieren „Wieso muss den dass jetzt sein, ich bin schon so weit gekommen – und jetzt bricht dieser Idiot mir ein Stück ab, das reicht, ich will nicht mehr, ich leg mich hin und sterbe“. Nein, sie wächst einfach weiter und solange noch ein Funken Lebenskraft in ihr ist, strebt sie immer danach in den gegebenen Umständen, ihr bestes Potential auszudrücken. In Wirklichkeit ist es nicht mal ein „Streben“, sie „tut es einfach“.



Andere Personen oder die Umstände für unsere Verletzungen und die Probleme/ Schwierigkeiten in unserem Leben zu beschuldigen, oder auf die Probleme/ Schwierig-keiten selbst zu reagieren und sich demgegenüber zum Opfer zu machen, sind typisch menschliche Eigenschaften, beziehungsweise menschliche Reaktions- und Verhaltens-muster – und genau diese Punkte sind es, die uns daran hindern unser volles Potential zu realisieren und zu den Menschen/Wesen heranzuwachsen die wir sein könnten. Sie sind unsere gelebten Limitationen und eigentlich sind es mentale Limitationen, „erinnerte“ L-imitation – die wir uns durch IMITATION eingeprägt haben.



Stell dir vor, du hättest bei jedem Problem, bei jeder Verletzung oder scheinbaren Behinderung den Weg eingeschlagen „in/an/durch der Situation zu wachsen“ und dieses Wachstum mich stetiger, unablässiger Lebenskraft voranzutreiben – wie würde deine Beziehung zu Verletzungen/Problemen/ Schwierigkeiten aussehen? Wie anders wäre dein Leben verlaufen? Wieso sind wir nicht von vorn herein so eingestellt, aus jedweder Situation das Beste zu machen, daran zu wachsen, zu expandieren? Gibt es mit einer Einstellung von Expansion und Wachstum als Leben „schlechte Erfahrungen“? Irgendein Sinn darin jemals auf jemals auf Situationen oder Personen zu reagieren?

Ich werde dieses Thema im zweiten Teil weiter führen.
 






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