Sonntag, 20. Oktober 2019

Fehler, Missstände und Beschuldigungen - Tag 650


Gestern hatte ich eine interessante Erfahrung, als ich herausfand, dass ein bestimmte Situation oder Konsequenz nicht durch mich verursacht wurde. Vor einigen Wochen habe ich für anstehende Laboranalysen eine bestimme Art von Flaschen über das hauseigene Bestellsystem bestellt, was an sich schon viel länger dauerte, als es hätte dauern sollen/müssen, (ich sehe jetzt auch wieso) und als die Flaschen dann ankamen stellte sich heraus, dass es nicht die Flaschen sind, die ich bestellen wollte. Da sie ein anderes Format haben, kann ich oder Kollegen sie nicht in unseren Arbeiten verwenden.

Als ich den Karton öffnete, war ich voll Vorfreude, weil ich schon auf die Flaschen wartete und als ich dann sah, dass es die falschen Flaschen sind, kam als erstes eine Angst, Unsicherheit und Selbst-Zweifel/Selbst-Urteile auf – eigentlich direkt ein Selbst-Urteil “du hast die falschen Flaschen bestellt” - was ich dann sozusagen “abfing” und einigermaßen stabilisierte – aber die Reaktion von Urteilen und Angst war da, insbesondere die Angst “was werden ANDERE/die ANDERN über mich denken/sagen” = die Angst vor Urteilen, wenn ich die falschen Flaschen bestellte, für über tausend Euro (Angst vor Geld-Verlust) und ich sah schon vor meinem inneren Auge den ganzen Mehraufwand und Umkosten des zurück Schickens und so weiter. Auch weil ich gerade auf dem Heimweg war, entschied ich mich den Punkt erst mal “sacken zu lassen” da ich in dem Moment so-wie-so nichts daran ändern konnte und die gleiche Situation montags immer noch da sein würde.

Ich ging also nach Hause, und vergaß das Geschehnis auch mehr oder weniger, bis zum Montag und ich beschloss den Punkt gleich morgens zu lösen – es stellte sich dann heraus, wie ich auch auf einer Ebene in mir zu glauben wusste, dass ich die richtigen Flaschen bestellt hatte, dass diese auch richtig im Bestellsystem abgebildet waren – aber weil der Bestellbetrag eine bestimmte Grenze überschritten hatte, war die Bestellung durch einen Prozess gegangen bei dem der Einkauf vergleichsangebote einholen und prüfen muss ob es günstigere Angebote gibt. Die Sachbearbeiterin hatte anscheinend gedacht, dass die Flaschen, die sie gefunden und bestellt hatte die gleichen waren die ich wollte, oder genauso gut...was aber nicht der Fall war – und nun komme ich zum eigentlichen Punkt dieses Blogs – als ich sah, dass “Ich nicht der Schuldige war/nix falsch gemacht hatte” war ich plötzlich erleichtert und sogar euphorisch, ich freute mich extrem so als wollte ich es hinausbrüllen...und dies enthüllt ein Problem, denn wie kann oder wieso sollte ich mich freuen, wenn nicht ich “der Schuldige bin”, dann “ist es jemand anderes” “jemand anderes hat den Fehler gemacht, nicht ich, ich bin aus dem Schneider” und muss nicht diese unangenehmen Erfahrung von Selbst-Urteilen und Selbst-Erniedrigung begegnen...die ich selbst in mir kreiere wenn ich einen Fehler mache und es “weiß”.

Der Punkt ist, dass es absolut nichts an der Tatsache ändert, dass ich die falschen Flaschen habe, das es wieder mehrere Wochen dauern und Kosten verursachen wird, bis die korrekten Flaschen da sind – aber das interessiert mich (emotional) nicht mehr, es “bewegt” mich nicht mehr, weil ich in meiner Vorstellung nicht mehr der “Schuldige”/”der Verursacher” und damit nicht der “Verantwortliche” dafür bin den Punkt zu richten – und das ist ein Problem...denn ich mache auch bei vielen/allen anderen Punkten so... ich gebe DIE VERANTWORTUNG ab...weil “Ich es angeblich nicht verbockt habe”

Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe mich zu freuen und mit Erleichterung zu reagieren, als ich sah, dass ich nicht der “Schuldige/Verursacher” in dem Fall war und dass ich keinen “Fehler gemacht hatte” - anstatt zu sehen, erkennen und zu verstehen dass diese Freude und Erleichterung in wirklichkeit nur der Outflow eines Polaritäts-Systems in mir/meinem Bewusstsein ist, in dem und als das ich massive Angst habe “Fehler zu machen” und sofort bereit bin/gerade zu darauf warte mit Urteilen und Selbst-Beschuldigungen auf mich einzuschlagen falls ich für einen Fehler verantwortlich bin.
Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen, dass es gleichgültig ist, ob ich “mich selbst” oder “eine andere Person” beschuldige, ICH BIN DERJENIGE, der die Energie von Beschuldigung/Blame in mir trägt, akzeptiert und erlaubt, und damit erfährt.

Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe mich zu freuen wenn ich “Schuld” und Verantwortlichkeit für einen Fehler auf andere abwälzen kann und wenn nicht ich der Schuldige bin – ohne zu sehen, erkennen und verstehen dass dies ein starkes Anzeichen und Merkmal meiner (Selbst-)Gehirnwäsche und der Gehrinwäsche in und durch ein System ist, das Geld über Leben stellt, denn ob nun ich oder eine andere Person für die Konsequenzen verantwortlich ist – ändert nichts AN DEN KONSEQUENZEN und den nötigen Schritten diese zu beheben – darin vergebe ich mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen, dass die Sachbearbeiterin an sich auch nicht wirklich “schuld war” oder einen Fehler gemacht hat, sondern dass diese Konsequenzen aus der Art und Weise selbst entstanden sind, wie das “System” in diesem Teil aufgesetzt ist.

Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe Angst davor zu haben “Fehler” zu machen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe, mich durch die Augen “des Systems” und “durch die Augen anderer” zu sehen und mich dahingehend zu be- und verurteilen ob ich genau den “Regeln” folge und in dem Kontext keine Fehler mache.

Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe mit einer Welle von “Unsicherheit” zu reagieren, als ich sah dass die Flaschen nicht die waren die ich bestellt habe und dann sofort in eine Reaktion von Selbst-Beschuldigung zu gehen – als Versuch “der Situation wieder Herr zu werden”.

Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen und zu erkennen, die Erfahrung von Unsicherheit in mir mit einer Erfahrung davon verbunden ist, dass ich keine Kontrolle über die Stuation habe und etwas “größeres, mächtigeres ausser mir” mein/e Vorhaben sabotiert – ob es nun etwas “externes” oder “internes” (mein eigenes Bewusstsein ist) – und in diesem Moment, beschuldige ich dieses angebliche Etwas für die Erfahrung von Unsicherheit/Selbsturteilen/Selbst-Zweifeln in mir – anstatt zu sehen, erkennen und verstehen, dass ich es alles von Anfang an selbst kreiere.

Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen, dass diese “ETWAS” die unter-/unbewusste ANHÄUFUNG und unbestimmten, ungelenkten Ängsten, Reaktionen, Zweifeln, Unsicherheiten ist, welche ich in MOMENTEN über die ZEIT in mir akzeptiere und erlaube und nicht in vollem Gewahrsein vergebe/verantwortung übernehme – wobei diese emotionalen Reaktionen zu einer “Entität”, einer Akkumulation von unbestimmter Energie in meinem Bewusstsein (von Unsicherheit) werden, deren ich mir nicht gewahr bin – die mich aber “antreibt” und mich, mein Verhalten und meine Erfahrung von mir selbst bestimmt. (indikation: Aufschieben, Vermeiden, Stress, Rushing.)


Ich sehe, erkenne und verstehe, dass Freude/Erleichterung “nicht der Schuldige/Verantwortliche” zu sein, kein echter/realer Ausdruck von Freude/Erleichterung ist, sondern der Outflow eines polaritäts-basierten Bewusstseinssystems in mir.

Wenn und sobald ich sehe oder bemerke dass ich in meinem Alltag, in der Vorbereitung oder dem Ausführung einer Tätigkeit ängstlich/unsicher bin und/oder Angst habe einen Fehler zu machen – stoppe ich mich und Atme – ich trete einen schritt zurück, erkenne und die Angst/Unsicherheit in mir als mich selbst und vergebe mir, dass ich diese Ängstlichkeit/Unsicherheit/Angst in mir akzeptiert und erlaubt habe – ich stabilisere mich und lebe Zuversicht, Gewöhnlichkeit und Selbst-Vertrauen ich erkenne, dass es sich um eine absolute normale/gewöhnliche Handlung/Tätigkeit handelt, wie ich sie schon tausende Male in tiefer Stabilität und Sicherheit ausgeführt habe.

Ich sehe, erkenne und verstehe, dass es absolut keinen Grund gibt mich in alltäglichen, gewöhnlichen Handlungen durch Ängstlichkeit, Stress oder Angst zu destabilisieren, ausser den, dass ich auf GEDANKEN in mir höre die mir etwas anderes sagen und mich veranlassen in Szenarien von Angst, Ängstlichkeit, Unsicherheit, Sorgen und Paranoia einzusteigen.

Ich bestimme mich dazu, wenn und sobald ich sehe dass ich mich in einem Zustand von Angst, Ängstlichkeit, Stress befinde, einen Moment inne-zuhalten, den/die Gedanken ausfindig zu machen, die diese Erfahrungen in mir ausgelöst haben und mir an Ort und Stelle selbst zu vergeben dass ich diese Gedanken geglaubt und damit in mir als mich akzeptiert habe. Ich stoppe meine Teilnahme an dem/den Gedanken.

Ich bestimmte mich dazu den Punkt von Beschuldigungen und Projektion von Urteilen/Beschuldigungen/Ärger in mir und meinem Leben zu öffnen und effektiv zu transformieren.

Ich sehe, erkenne und verstehe, dass ich noch nicht alle Zusammenhänge und Verstrickungen dieses Musters von Projektionen/Beschuldigungen sehe – gerade weil ich noch sehr IN dem Punkt bin – ich bestimme mich daher durch und aus diesem Muster herauszugehen, bis ich absolute Klarheit etabliert habe.

Wenn und sobald ich sehe, dass ich “Schadenfreude” in mir habe, in dem Kontext, dass ich mich freue, dass ein anderer für einen Fehler/Misstand verantwortlich ist oder diesen verursacht hat – oder das “nicht ich” den Fehler/Misstand verursacht habe – stoppe ich mich und atme – ich sehe, erkenne und verstehe nun, dass ich mit dieser Reaktion ein System/Punkt von SELBST-Urteilen, Unterlegenheit, Selbst-Beschuldigungen usw. In mir selbst antreibe und auflade – deshalb stoppe ich direkt meine Teilnahme.

Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen, dass ich mich in dieser “Freude/Erleichterung” eigentlich “freue/erleichtert bin”, dass NICHT IMMER NUR MIR, sondern AUCH ANDEREN Fehler unterlaufen und Missgeschicke passieren und dass die Teilnahme an der “Freude/Erleichterung” in Wirklichkeit “im Hintergrund” meine Selbst-Definition und Selbst-Urteile, dass “Ich immer alles falsch mache” bestätigt und auflädt – was bedeutet, dass ich diesem System/Punkt in mir auf unter/unbewusster Ebene Energie und damit Macht über mich gebe. Darin vergebe ich mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe den weiteren/größeren Kontext des Punktes/Musters zu erkennen, sehen und zu verstehen, dass ich ABSICHTLICH Punkte in/an anderen SUCHEN und FINDEN werde die ich als falsch/negativ/fehlerhaft/makel/minderwertig/ unecht BEURTEILEN, ankreiden und herauszustellen versuche um MICH SELBST besser/gut/richtig zu fühlen – nicht weil ich es wirklich glaube/denke/lebe, sondern als Cover-Up/Schutz der Unsicherheiten, Ängste, Minderwertigkeiten und Urteile mir Selbst gegenüber.

-> Nur wenn andere “schlecht/falsch” sind, kann ich “gut/richtig” sein -> ich “brauche” immer jemanden oder etwas “zum Beschuldigen”.

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