Artwork: Agnieszka Dine Lewandowski |
Im Zusammenhang mit der Erfahrung und
Energie von Stress werde ich hier das Wort „unerwartet“
redefinieren.
Was ist meine derzeitige Definition und
Beziehung zu „unerwartet“?
„Unerwartet“ ist etwas womit ich
„nicht rechne“, etwas das ich nicht er-warte – es ist etwas
ausserhalb meiner Erwartungen oder etwas das über meine Erwartungen
hinausgeht.
Meine Beziehung zu dem Wort
„unerwartet“ ist „negativ“, ich denke das etwas unerwartetes
nicht passieren oder vorkommen sollte, denn es stört oder hindert
mich daran meinem „Plan“ zu folgen.
Ich sehe, dass ich in der Vergangenheit
im Grunde immer mit Angst auf etwas „Unerwartetes“ reagiert habe,
so als sei es grundsätzlich schlecht und als könne ich nicht damit
umgehen. Ich möchte „unerwartetes“ möglichst schnell wieder
„loswerden“ oder beheben, damit ich zu meinem „erwarteten“
und projezierten Ablauf und Handlungen zurückkehren kann.
Die Tatsache ist jedoch, dass das Leben
keine Rücksicht auf meine Pläne/Projektionen nimmt und vielleicht
oder warscheinlich ist dies auch manchmal ganz gut so. Dinge
passieren, die ich nicht vorhersehe oder erwarte und wenn ich darauf
mit Angst und Stress reagiere, mache ich die Realität zum
„Fremdkörper“, ich trenne mich von dem was tatsächlich hier ist
– so wie es wirklich ist in dem Moment – und damit mache ich mich
auch unfähig wirklich effektiv und verantwortungsvoll zu handeln in
einem moment, denn ich werde von Angst gesteuert.
Das enthüllt diese Angst vor dem
Unerwarteten auch als eine Dimesion von „Kontrolle“, ich fühle
mich entmächtigt und „machtlos“ in Bezug auf „unerwartetes“,
ich nehme unerwartetes als „Kontrollverlust“ war, was weiter die
Illusion offenbart, dass ich denke/glaube ich hätte in meinem Kopf,
meinen Vorstellungen und Plänen eine Form von Kontrolle und damit
verbunden „Macht“ über die physische Realität oder andere.
Ich sehe, dass es immer wieder und
dauernd „unerwartete“ Dinge, Situationen oder Momente mit anderen
Personen geben wird und das es meine grundlegende Beziehung von
Angst/Stress-Reaktion und Ablehnung/Abstoßung = Trennung von diesen
unerwarteten Momenten ist, durch die ich mir Probleme bereite.
Die „unerwarteten“ Momente werden
immer wieder vorkommen, also wieso sollte ich sie nicht lieber als
mich selbst annehmen, sie mit Selbst-Vertrauen begrüßen, in der
gewissheit dass ich für mich selbst dasein werde, anstatt
automatisch mit Angst und Ablehnung darauf zu reagieren? Ist es nicht
lächerlich und absurd auf alles unerwartete sofort und automatisch
mit Angst zu reagieren?
Kann das „Unerwartete“, die
unerwarteten Momente in meinem Alltag, von einer „lästigen
Störung“ zu einer Tür von meiner selbst vorprogrammieren
Vorstellungswelt in die physische Realität werden?
Der Punkt ist auch dass ich fürchte,
dass mich etwas unerwartetes total „aus der Bahn wirft“ oder
davon ablenkt was ich eigentlich mache oder machen wollte. Ich sehe,
dass es eigentlich mehr meine eigenen Reaktionen sind die dann länger
in mir nachhallen und mich ablenken oder stören, nach dem das
eigentliche unerwartete passiert ist. Es geht also wirklich darum,
wer ich in dem Moment bin wenn etwas unerwartetes passiert, dass ich
eben nicht mit Angst darauf reagiere, sondern erst mal einen Atemzug
nehme, mich verlangsame...es geht darum das „Unerwartete“ als
mich selbst, in Einheit und Gleichheit, anzunehmen, als den Moment
von Leben der hier ist...es geht darum gar keine Labels mehr zu
vergeben wie „Unerwartet“ - es ist das was „hier ist“ - im
Endeffekt geht es auch darum „keine“ Erwartungen zu haben,
sondern leer zu sein, hier, empflänglich und bereit für das was
hier ist.
Redefinition von „Unerwartet“: Ich
sehe und erkenne nun, dass „unerwartet“ nur für das Bewusstsein
existiert – wenn etwas unerwartetes passiert oder vorkommt mit dem
ich nicht gerechnet habe nehme ich in Einheit und Gleichheit als mich
Selbst an.Ich steige aus meinem Bewusstsein aus, nehme mir einen
Moment und schaue was für Alle am Besten ist – ich lebe
Selbst-Vertrauen und drücke mich in Übereinstimmung damit aus.
Ich vergebe mir selbst, dass ich
zugelassen und akzeptiert habe, dass Wort „Unerwartet“ mit einer
Energie von Angst und Negativität zu verbinden und aufzuladen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich
zugelassen und akzeptiert zu haben das „Unerwartete“ zu fürchten.
Ich vergebe mir selbst, dass ich mir
nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass ich mich
in/durch die Angst vor dem Unerwarteten selbst limitiere.
Ich vergebe mir selbst, dass ich mir
nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und zu verstehen dass mir
Angst, Panik und Stress in unerwarteten Situationen nicht
weiterhilft, sondern mich blockiert.
Ich vergebe mir selbst, dass ich
zugelassen und akzeptiert habe einzufrieren und zu stocken wenn etwas
unerwartetes passiert – anstatt das „Unerwartete“ willkommen zu
heißen und meine Reaktion darauf als Indikator zu sehen/erkennen,
dass ich in meinem Bewusstsein bin und nicht hier in Einheit und
Gleichheit mit dem Moment.
Ich vergebe mir selbst, dass ich
zugelassen und akzeptiert habe immer alles kommen sehen zu wollen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich mir
nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass das
„Unerwartete“ in einer Polarität zu dem steht was ich „erwarte“
- was also bedeutet, dass ich auch meine Erwartungen loslassen muss
damit das Unerwartete seinen „Schrecken“ verliert.
Ich vergebe mir selbst, dass ich
zugelassen und akzeptiert habe zu wollen dass alles immer so läuft
wie ich es „erwarte“ und „erwartet habe“.
Ich vergebe mir selbst, dass ich
zugelassen und akzeptiert habe zu wollen, dass das Leben/die Realität
meinen Vorstellungen und Erwartungen entspicht und wenn nicht,
reagiere ich mit Angst und Stress.
Ich vergebe mir selbst, dass ich
zugelassen und akzeptiert habe, Angst davor zu haben, die 'Kontrolle“
zu verlieren, wenn Dinge nicht so laufen wie erwartet und/oder etwas
Unerwartetes passiert – anstatt zu sehen und zu erkennen das „ich“
keinerlei Kontrolle über die phyisische Realität habe.
Ich vergebe mir selbst, dass ich
zugelassen und akzeptiert habe mit Angst, Stress und Panik zu
reagieren wenn etwas „Unerwartetes“ passiert und in eine
Erfahrung von „Ablehnung“ und Zurückweisung zu gehen, in der ich
mich von der Realität des Momentes zu trennen versuche und alle
möglichen Auswege und Umwege suche wie ich das „Unerwartete“
vermeiden oder aus dem Weg schaffen kann um möglichst schnell wieder
zu meinem ursprünglichen Plänen/Projektionen zurückzukehren und
auf diesem Weg meine „Erwartungen“ zu erfüllen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich
zugelassen und akzeptiert habe meine Erwartungen und deren Erfüllung
mit einer positiven Energie/Erfahrung zu verbinden und aufzuladen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich
zugelassen und akzeptiert habe mit „Unruhe“ zu reagieren und
Ungeduldig zu werden, wenn etwas Unerwartetes passiert.
Ich bestimme mich während meines
Tages, auch wenn ich meinen Routinen und Plänen folge, offen zu
bleiben für das was tatsächlich passiert.
Da ich nun sehe, erkenne und verstehe,
dass mich Angst, Unruhe, Panik und Stress eher blockieren und
limitieren anstatt mir zu helfen, wenn etwas „unerwartetes“
passiert, stoppe ich mich in solchen Momenten und nehme einen
Atemzug. Ich lebe die Worte „Ruhe“, Selbst-Bestimmung und
Lösung.
Wenn und sobald ich sehe, dass etwas
„unerwartetes“ passiert und ich in eine Reaktion von Angst,
Stress und Panik gehen will – atme ich und stoppe mich – anstatt
in Angst zu verfallen, lebe ich die Worte Ruhe, Gelassenheit und
Sanftmut.
Wenn und sobald ich sehe, dass ich
etwas „Unerwartetes“ ablehne oder zurückweise, atme ich und
stoppe mich – ich sehe und erkenne mich als Eins und Gleich mit dem
Moment und dem was gerade passiert – ich atme den Moment ein,
bringe mich/meinen Ausgangspunkt damit in Übereinstimmung was für
Alle am Besten ist und treffe eine Entscheidung wie ich mich in und
als diesen unerwarteten Moment lenken werde.
Wenn und sobald ich sehe, dass ich dass
Wort „Unerwartet“ mit Angst oder Negativität verbinde oder
auflade – atme ich und stoppe mich – ich entkopple und entlade
die Energie und das Wort. Ich atme.
Ich bestimme mich dazu meine
längerfristigen „Erwartungen“ loszulassen und klare und
deutliche Erwartungen im Kontext meines tagtäglichen lebens zu
formulieren, also z.b. was erwarte ich morgen von mir selbst.
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