Die
Paranoia von “Du wirst jemanden finden”
Artwork: Matti Freeman |
Vor
etwas zwei Wochen lief ich fertig, verwirrt und von Selbst-Zweifeln
geplagt nach der Arbeit zum Bus. Ich sehe das ich jetzt das ich mich
selbst fragte “Was machst du hier eigentlich” “Was ist der
Sinn” “Was soll das Ganze”, bezogen auf den ganzen Stress und
Kampf den ich mir selbst mache, wobei dies in dem Moment nicht so
klar darauf bezogen war sondern diffus “auf meine Situation”. Als
ich in einem Moment zum Stillstand kam und direkt vor mir aufblickte
sah ich an einer Laterne auf einem Sticker stehen “You will find
Someone” und für einen kurzen Moment ging mir ein Licht auf und
mir wurde klar welcher Wunsch oder Hoffnung mich umhertreibt und
wohin mich meine Suche nach “Jemanden” in Trennung von mir Selbst
geführt hat = wieder zu mir Selbst allein an meinen Ausgangspunkt.
Um mir selbst diese Fragen zu beantworten.
Wieso
also ignorierte ich dieses Zeichen das ich mir selbst gegeben habe?
Hier kommt als erstes der Punkt auf das ich mir dann allein in und
als Angst vor dem Alleinsein und allen anderen Ängsten die ich
hinter/unter/durch die Hoffung und Erwartung einer
Beziehung/Partnerin verstecke und verdecke, übertünche und mit
einer positiv-projizierten Zukunft schönfärbe, akzeptabel mache und
damit rechtfertige. DANN hätte alles einen Sinn gehabt.
Dieser
Punkt ist aber nicht wirklich schlüssig, denn Ich diese Ängste sind
ja trotzdem da, ich bin allein also ist es maximal ein “sich nicht
Stellen” den eigen Ängsten, was bedeutet ich lebe in einer
Wahnvorstellung.
Hier
kommt der Punkt von “Motivation” auf – Was ist meine
Motivation? - diese Paranoia dient mir/meinem Bewusstsein als
Motivation und ich sehe das es ein Mechanismus ist durch den ich
im/als Bewusstsein die Negativen Erfahrungen, Unsicherheiten, Ängste
und das generelle Fehlen von Selbsbestimmung in eine Vorstellung
meiner Hoffungen und Erwartungen transformiere und so zu einer
metaphysischen Karotte am Stecken mache der ich dann hinterher laufe.
Natürlich bleiben die Ängste, Unsicherheiten, negativen Erfahrungen
in mir dabei erhalten.
Ok,
mir scheint diese Paranoia von “Du wirst jedmanden finden” in
diesem Moment fast “nicht greifbar” “flüchtig” und das ist
auch ihr Wesen, nicht real wie eine leise Brise flüsternd, oder als
eine konstante Unterströmung in allem was ich mache in meinem
Mind/Bewusstsein vorhanden, mich immer “begleitend” und darin
sehe ich das diese Paranoia als mich in die Zukunft führende Stimme
mich immer von der Gegenwart und damit zum Beispiel von real
möglichen Partnerschaften/Beziehungen getrennt hat. Ich höre auf
und folge einem Idealbild vom Perfekten Partner in meinem
Bewusstsein, was natürlich eine Illusion ist, denn einen perfekten
Partner wird es nicht geben – was ich darin will oder mit “perfekt”
meine ich die “Beziehung soll perfekt sein, und mich bedingungslos
akzeptierten und bestätigen”.
Lol
– es ist eigentlich offensichtlich das wenn ich mir selbst eine
Paranoia einrede “Du wirst jemanden finden” ich damit eine
Rechtfertigung und Kontrollmechanismus erschaffe um mich nicht zu
ändern und so zu bleiben wie ich bin wodurch ich mir selbst
stagniere und zu Stagnation werde. Ich sehe hier das
Selbstsabotageverhalten, wo ich wenn mir jemand gefallen hat/ich
jemanden als potentiellen Partner gesehen habe absichtlich/verstärke
meine negativen Eigenschaften zum Ausdruck gebracht und/oder darauf
bestanden habe, denn laut meiner Logik müsste mich der andere doch
so nehmen/wollen wie ich bin. Hier öffne ich die
Emotions/Reaktions-Dimension mit Selbstgerechtigkeit, Selbstmitleid,
dummer Sturheit, Selbstviktimisierung und einer Erfahrung von
Groll/Verstimmung/Trotz die mich direkt zurückführt in meine
Kindheit/mehrere Kindheitserinnerungen wo ich mich in Wutanfallen
selbst mental und körperlich selbst missbraucht habe indem ich
buchstäblich meinen Kopf gegen die Wand geschlagen habe, nur weil
ich das Gefühl hatte nicht angenommen zu werden und darin das ich
“nicht gut genug sei” und das es irgendwie mein Fehler war das
ich allein auf dem Zimmer bleiben musste/sollte.
Ok,
hier sehe ich zwei interessante Punkte, einmal das ich gelernt
habe/glaube/definiert habe das ich durch Selbst-Bestrafung “besser
werden kann/mich verbessern kann” denn wenn ich mir lang genug
selbst weh tat, wütend war und meinen Kopf gegen die Wand oder Tür
schlug, wurde ich von anderen GEHÖRT und Angenommen, alles war
“wieder gut”. Dabei lernte ich das ich andere
zwingen/manipulieren kann mich anzunehmen/sich zu kümmern wenn ich
mich selbst missbrauche/schlecht behandle – und wirklich, was ist
der Unterschied ob ich mich oder einen anderen schlecht
behandle/missbrauche?.
In
diesem Verhalten unterstützte ich dann die die Prämisse das “Ich
nicht gut genug sei und das es mein Fehler sei” und das ich deshalb
zum Beispiel auf dem Zimmer bleiben sollte, ohne dabei die praktische
Realität in Betracht zu ziehen und mich in die Situation der anderen
Person zu versetzen und zu erkennen das mehrere Gründe gab zum
Beispiel das die Person bestimmte Arbeiten verrichtet zu verrichten
hatte oder einfach mal allein sein und sich nicht dauernd um mich
kümmern wollte. Die Angst vor Verlust und Angst vor dem Allein sein,
sowie die Angst vor der Dunkelheit die ich als Kind ziemlich massiv
hatte, sind hier Faktoren.
In
mir selbst war ich überzeugt das ich nicht gut genug war, nicht
geliebt wurde und das meinen Kopf gegen die Wand schlagen sehe ich
eine Art von Schuldzuweisung/Bestraftung “gegen meinen Kopf” denn
sah meinen Kopf, der bei meiner Geburt missgeformt/missgestaltet war
als den Grund wieso ich nicht gut genug und fehlerhaft sei, oder
wieso andere mich so – nach meinen eigen Urteilen gegen mich selbst
– sehen und beurteilen würden.
Der
zweite Punkt ist ein Ärger/Wut und ein Gefühl der absoluten
Ungerechtigkeit weil ich nicht verstehen/sehen konnte “wie dich das
verdient habe” wieso es mein Fehler sein soll, was in ich schon
eine Akzeptanz der Wahrnehmung oder des Konzepts von “Fehler” ist
– Ah, interessant, Fehl-er und Missbildung, Miss-Bild-Ung, haben
beide die selbe essentielle Aussage davon das “etwas abgehe, nicht
vollkommen sei, nicht richtig, das etwas fehle”, das ich alleine,
so wie ich bin nicht genug bin. In meiner Selbstdefinition als
Miss-Bild-ung glaube ich also das ich jemanden/etwas brauche um mich
ganz/richtig/erfüllt zu machen und deshalb “suche ich jemanden”,
ok, lol, aus einer Perspektive habe ich dann die Paranoia “Du wirst
jemanden finden” kreiert WEIL ich erkannte/wusste das ich mich nie
wirklich durch/mit einem anderen Menschen
komplettieren/besser/richtig machen kann sondern das dieses Konzept
nur auf Bildern/Gefühlen/Emotionen/Erfahrungen basiert.
Die
Paranoia ist praktisch die Verinnerlichung des Versuchs mich
durch/mit Partnern/Beziehungen zu erfüllen und “besser/mehr” zu
machen um scheinbar akzeptabel zu werden für? Mich selbst als das
Was ich gelaubt habe zu sein ohne zu sehen, erkennen und verstehe das
dies nur ein Konglumerat von dem ist was ich an Definitionen,
Meinungen, Vorstellungen, Erwartungen, Hoffnungen von denen die vor
mir hier waren zusammengeklont und aufnommen habe.
Darin
ist auch nicht verwunderlich das diese Beziehungs-Paranoia und die
Traumfrau/Traumpartner der in dieser Illusion in mir existiert
sozusagen “meine bessere Hälfte” ist. All die positiven, guten
Sachen und Eigenschaften die ich mir nicht erlaube zu leben und
auszudrücken habe ich in dieser Vorstellung definiert –
erstaunlicher Weise aus Angst, davor zu verlieren als was ich mich
definiert habe und was ich akzeptiert und erlaubt habe zu glauben das
ich bin = Nicht Gut/positiv. Ok, Angst die Negativität als die ich
mich definiert habe zu verlieren während ich mich selbst in
unzähligen, qualvollen, langsamen Zeitschleifen versuche langsam
besser zu machen auf der Suche/im Streben nach einer als Positivität
definierten Traumfrau/Partnerin/Beziehung = ist ziemlich lächerliche
Dummheit. Wieso würde ich dies machen?
Da
sehe ich das ich “das Negative” die “negativen Emotionen” wie
Ärger, Wut, Beschuldigungen, rücksichtslosen Missbrauch, Erzwingen,
einfach nehmen was ich will, tun was ich will – als Wege definiert
und gelernt habe und auf denen ich bekomme was ich will, also die
Angst und der Glaube das ich mich “definiert in dem Positiven”
nicht bekommen werde/kann, wenn ich den Ärger, Wut, Resentmen etc
als Manipulation lasse – was sogar noch dümmer ist, denn das ganze
Positive ist ja schon da in mir als ich definiert in den positiven
Ausdrücken und Eigenschaften die ich einer Traumfrau/Traumpartner in
der Paranoia in meinem Bewusstsein zugeschrieben habe.
Ich führe
hier praktisch in/an der Paranoia von “Du wirst jemand finden”
einen Kampf um meine innerliche Spaltung und Selbstzweifel und darin
verteidige ich meine Selbstdefinition von “Nicht Gut Genug”,
“Fehler” und “Makel” - anstatt einfach an die Wurzel zu gehen
und selbst zu bestimmen “Wer ich bin” als “Gut genug”, wobei
ich sehe, erkenne und verstehe das es ein Prozess ist und sein wird
mich in jeder Situation stabil als “Gut genug” zu akzeptieren und
zu leben, denn es war ein Lebenslanger Prozess mich als Ausgangspunkt
von nicht gut genug zu leben und zu definieren und deshalb
verpflichte mich selbst mich durch selbstbestimmtes Schreiben,
Selbstvergebung und Selbst-korrigierende Aussagen in diesem Prozess
zu unterstützen, indem ich die relevanten Erinnerungen,
Vergangenheit, und Beziehungen durchgehe und Er-Lösungen für mich
selbst finde um mich vom Kreuz des Bewusstseins zu befreien.
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