Heute
in der Arbeit bekam ich einen Anruf von einer anderen Firma und dem
Angebot mich für eine andere Arbeitsstelle mit besseren finanziellen
Konditionen vorzuschlagen. Erst dachte ich das ich recht stabil in
dem Punkt wäre, dann aber bemerkte ich eine immer stärkere
Reaktion in Form einer positiven Erfahrung, die wie ich feststellte
hauptsächlich mit der Aussicht auf ein höheres Gehalt zu tun hat.
Diese
Reaktion ist interessant und man könnte sagen „Ist doch logisch
das man sich freut wenn man (eventuell) mehr Geld für seine
Arbeit/Zeit bekommen. Abgesehen davon, das diese Reaktion eine bloße
energetische Erfahrung ist, von illusionärer Natur, die mich gegen
die tatsächliche Situation blind macht und verhindert das ich die
Entscheidung (sollte es dazu kommen) klar sehen und alle Punkte und
Outflows in Selbstehrlichkeit untersuchen und mit einbeziehen kann,
da ich in einer „Euphorie“ und den bereits einsetzenden
Projektionen was ich mit dem Mehr an Geld machen KÖNNTE eigentlich
bereits eine Entscheidung getroffen habe..., abgesehen von diesen
Punkten ist mir aufgefallen das diese energetische Erfahrung mit
meinem „Selbstwert-Gefühl“ zu tun hat.
Mit
20% mehr Verdienst oder „Gehalt“ würde ich mir wertvoller
vorkommen, mich mehr anerkannt fühlen. Die Frage, ob diese Erfahrung
akzeptabel ist, ist nicht so einfach zu beantworten, wollte ich
schreiben, sie ist aber zu beantworten, denn: Akzeptabel ist die
Erfahrung nicht, aber erklärbar: Geld entspricht Energie, mit mehr
Geld habe ich mehr Möglichkeiten, ich kann Dinge vom
Wirtschaftssystem kaufen und mich damit „gut fühlen“, Wünsche
oder Notwendigkeiten erfüllen, ich hätte mehr „Luft“ um Sachen
zu machen, um am „Leben“, das - so wie die Welt momentan
funktioniert - ausschließlich vom System zur Verfügung gestellt
wird, teil zu nehmen. Freilich ist es nicht wirklich so, dass unser
System „Leben“ schaffen würde – alles was es, oder besser
gesagt Wir DURCH unser Gesellschafts- und Wirtschaftssystem machen
ist das wir „nehmen was hier ist“, es zerstückeln, „verarbeiten“
und uns selbst „neu“ zusammengesetzt wieder vorsetzen und dafür
nun Geld verlangen oder bezahlen. Ein Leben außerhalb dieses Systems
ist praktisch unmöglich, und an den Rändern des Systems wird es
ziemlich unangenehm. Damit beziehe ich mich jetzt auf Deutschland und
Co., wenn man etwas weiter über den Tellerrand blickt sieht man das
täglich abertausende von Menschen an Hunger, Durst, Krankheiten
sterben, nur weil dass Gesellschaftssystem - wir alle - ihnen kein
„Leben“ - keine Lebensmittel - zukommen lässt, sondern im
Gegenteil, sich von ihnen ernährt.
Interessant
– den eigentlich ist meine „positive Erfahrung“ bei der
Aussicht auf mehr Geld ANGST davor Arm zu sein.
Also
schaue ich mir meine Erfahrung im Kontext eines Bedingungslosen
Grundeinkommen an. Ein Grundeinkommen würde bedeuten das jedem
Bürger – und auf längere Sicht jedem Menschen - eine
grundsätzliche Wertschätzung und Anerkennung entgegen gebracht
wird, von der Gesellschaft als Ganzem. Es ist als würde zu einem
gesagt „Hier, du bist wertvoll, du wirst anerkannt“. Unsere
derzeitige Gesellschaft basiert geradezu darauf das es Unterschiede
gibt in der Bewertung. Ganze Gruppen werden als „minderwertig“
gesehen und auch physisch minderwertig behandelt – Es gibt keine
bedingungslose Anerkennung und Wertschätzung für Arbeitslose,
Obdachlose, Kranke und weitere Gruppen.
Ich
habe mir die Frage gestellt, worauf meine positive Erfahrung bei der
Aussicht auf mehr Geld eigentlich beruht, denn in meinem Bewusstsein
würde ich mich „natürlich“ nicht mit dem Armen oder
Obdachlosen, oder Bettler den ich jeden Tag auf der Straße sehe,
vergleichen und mich dann bewusst/absichtlich als mehr wert und
besser definieren/beurteilen. Das aber sind genau die Prozesse die
Unbewusst/Unterbewusst ablaufen. Fakt ist das wenn alle gleich viel
bekommen würden und damit von Grund auf die gleiche Wertschätzung,
Anerkennung und damit auch das gleich Vermögen in der Gesellschaft
erfahren, wäre mein positives Gefühl bei Aussicht auf mehr Geld
irrelevant und würde erst gar nicht existieren.
Wie
viel cooler kann eine Gesellschaft sein und werden, in der Jeder von
Jedem bedingungslos anerkannt und wertschätzt wird, rein dafür das
er/sie am Leben ist? Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist die
Möglichkeit dies herauszufinden, die Chance den Grundstein für eine
Gesellschaft von wirklicher Wertschätzung und Anerkennung zu legen.
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