Heute habe ich ein ziemlich interessante Erkenntnis gemacht und auch
interessant ist das ich einen Widerstand habe darüber zu schreiben.
Der Widerstand ist eine Form von Glauben ich könne darüber nicht
schreiben und eine „Angst“ den Punkt irgendwie zu „entweihen“
oder falsch darzustellen, in Wahrheit sehe ich eine Angst davor mir
den Punkt wirklich ins Gewahrsein zu bringen und in meinem täglichen
Leben, in jeden Moment zu integrieren – was beutet ich will einfach
nur meinen eigenen Survival-Charakter beschützen.
Nach dem ich längere Zeit immer wieder mit Obdachlosen und Bettlern
bestimmte Reaktionen hatte, meist ist es mir unangenehm und ich
empfinde so was wie ein schlechtes Gewissen und gleichzeitig eine
Solidarität, und versucht habe sie mehr mehr oder weniger zu umgehen
oder wegzuschauen mich heute mal dazu bestimmt einem bestimmten
Bettler etwas Geld zu geben um mir darin selbst zu begegnen. Und
tatsächlich wollte ich mir nur selbst aus dem Weg gehen und mich
nicht sehen.
Der Mann ging am Stock, zitterte und hatte eine Gehbehinderung, sein
ganzes Gebaren/Verhalten war sehr ausgeprägt. Als ich auf ihn zuging
sah ich ihn als „Leben“ als ein gleiches Lebewesen und dabei kam
der Backchat/Gedanke „Er spielt das nur“ in mir auf und mir wurde
klar das er mit seinem Lächlen und dem Bedanken und seiner ganzen
Mimik/Gestik einen „Charakter“ spielt, den Bettler-Charakter.
Dann erkannte ich das er und damit Leben hier von unserem System
praktisch dazu gezwungen wird diesen Survival-Charakter anzunehmen um
zu überleben. Dabei sah ich das ich genau das gleiche tue wenn ich
beispielsweise einen Job suche oder arbeiten gehe haargenau das
gleiche mache und das jeder in dieser Situation ist in dieser Welt
einen Survival-Charakter zu spielen und zu leben ohne irgend eine
freie Wahl oder sich das je wirklich so ausgesucht zu haben. Wir
werden von klein auf in bestimmte Rollen konditioniert und im Grunde
von unserer Umwelt, von dem Systemen die hier sind, gezwungen ein
bestimmter Charakter zu werden der „irgendwie ins Bild“ passt.
Ins Bild passt heißt: Der irgendwie im und für das Geldsystem einen
Wert hat und eine Rolle spielen kann.
Es war nicht seine, oder meine, freie Wahl diesen Charakter zu
spielen und das ist nicht das Potential dieses/keines Menschen und
auch nicht was er/wir wirklich sind – Ich finde hier eine Erfahrung
in mir die nicht direkt einfach zu beschreiben ist. Wieso wird ein
Mensch der ohnehin körperlich behindert ist oder sonstige
gesundheitliche Problem hat nicht versorgt, sondern ist stattdessen
auch noch gezwungen um sein Überleben zu betteln? Wieso werden
Menschen nicht darin unterstützt sich selbst zu leben und optimal zu
entwickeln oder ihren Zustand so gut es geht zu stabilisieren? Wieso
werden täglich tausende von Bettlern oder Obdachlose in unserem
System akzeptiert?
Das System das wir kreiert habe und das wir darstellen um
Zusammenspiel als ÜBERlebens-Charaktäre ist lebensverachtend.
Bettler und Obdachlose gibt es nicht „zufällig“ und „es ist
auch nicht ihre Schuld/ihr Versagen“, sie werden von vom System nur
erlaubt weil sie einen bestimmte für das System notwendige Rolle
spielen. Sie halten die Charaktere der anderen an Ort und Stelle –
Die Charaktere die wir ihnen aufzwingen/die sie spielen sind die
Erscheinung und offensichtliche Konsequenz unserer Verachtung und
Geringschätzung gegenüber dem Leben. Es ist die Konsequenz der
eigenen Gier und Angst vor dem Überleben.
Genauso ist es mit „Arbeitern“ und „Arbeitslosen“ die
Arbeitslosen sind abschreckendes Beispiel und Drohung für die
Arbeitenden so das eine dauernde Angst um den eigenen Arbeitsplatz
kreiert wird. Alle Menschen samt in den verschiedensten Ausprägungen
sind akzeptierte und erlaubte Posten in dem System das wir darstellen
und mitkreieren. Damit einer Mehr haben kann – muss ein anderer
betteln/hungern.
Das ganze ist ein echtes Problem, weil alle gegenseitig die eigenen
Charaktere an Ort und Stelle halten. Leben ist in dieser Welt/diesem
System nicht möglich, niemand ist frei. Der Mensch ohne Geld der um
sein Leben betteln muss ist in diese Rolle versklavt, das das Leben
das er ist, verachtet, beschränkt, gezwungen und Abhängig von der
scheinbaren Wohltätigkeit oder dem „Mitleid“ anderer Charaktere
Mit Geld, die eigentlich Menschen sein sollten. Sein sollten, den der
Mensch der Geld gibt ist in gleicher Weise in eine Rolle versklavt,
seine Wohltätigkeit eine (Schein)Handlung des eigenen Charakter und
die eigene Position zu rechtfertigen. Nur wird dieser Mensch noch
glauben etwas Gutes zu tun, ohne zu erkennen das er sich tatsächlich
durch Geld ein gutes Gewissen/Gefühl kauft. Damit man spenden kann
muss es Bedürftige/Arme geben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen