Eine
weitere Dimension in diesem Punkt sehe ich darin, dass ich bestimmte
Selbst-Definitionen/Glauben von mir selbst nicht aufgeben wollte, was
die Frage aufwirft wieso...
Ich
sehe, dass mich die Erinnerungen als „Landleben“ und „in der
Natur sein“ in meine Kindheit zurückführen. Ich bin quasi
halbtags auf einem Bauernhof aufgewachsen während meine Eltern
arbeiten waren und ich sehe, dass ich diese Erinnerungen auf mehreren
Ebenen fast als „Schatz“ horte, es ist wo ich mich „zuhause“
fühle, es ist wo ich „meine Wurzeln“ habe. Oder besser gesagt
ist es wo meine Persönlichkeit ihre Wurzeln hat = in den
Erinnerungen meiner frühsten Kindheit.
Im
Bezug auf diese Selbstdefinition als Landmensch und „Bauer“ kommt
vor allem die Figur meines Großvaters auf, der mich laut Aussage
anderer Verwandter sowie der (wenigen) Erinnerungen die ich bewusst
erinnern kann große Freude an mir hatte, er sei regelrecht
aufgeblüht in den Jahren nach dem ich geboren wurde. Es ist
interessant, den auf die Frage „wieso ich daran festhalte“, kommt
die Antwort auf, dass ich glaube ich kann diese positive
Selbsterfahrung von Ruhe, Gelassenheit, Heiterkeit, dieses
ZuhauseSein nur auf dem Bauernhof erleben/haben kann und deshalb ist
da auch dieser geheime Wunsch „Bauer zu werden“ und irgendwann
einmal den Hof bewirtschaften zu dürfen.
Ich
verbinde eine starke positive Wertung mit dem Wort Bauer von Stolz,
Ehre, BODENSTÄNDIGKEIT, Verantwortung, gesunder Menschenverstand,
Ehrlichkeit, und ich sehe wie ich meinen Großvater als Vorbild für
solche Werte und als „Mann“ in meinem Bewusstsein eingeprägt
habe. Das ist natürlich etwas problematisch da ich auch die
negativen Eigenschaften kopiert habe und selbst das, was ich als Kind
als positiv wahrgenommen habe definitiv fragwürdig ist, da es nicht
die Gesamtheit dessen widerspiegelt was eine Person war/ist. Zudem
erscheint mir die „Präsenz“ meines Großvaters die ich als
Charakter/Persönlichkeit konserviert habe als eine Form von
Schutz/Beschützer obwohl, oder gerade weil ich darin mit einen
Ursprung für eine gewisse Fremdenfeindlichkeit in mir sehe
Ich
habe es hier also mit der Angst vor Verlust zu tun, in der Annahme,
dass ich die positiv definierten Erfahrung von Serenity, Zu Hause
Sein und so weiter „verliere“ und nie wieder erleben werde/kann,
wenn ich die Erinnerungen/Definitionen loslasse – anstatt zu sehen
und zu erkennen das ich die Erfahrung von „Ruhe, Gelassenheit,
Klarheit/Abgeklärtheit, Heiterkeit, Gleichmut“ von äußeren
Umständen abhängig mache und Lokal begrenze was zu Folge hat, dass
ich praktisch 99,99% meiner Lebenszeit unruhig und betrübt bin und
mich substanziell unerfüllt fühle. Hier sehe ich auch wie mich mein
„Lebensweg“ immer wieder (nur/vorwiegend) an Orte geführt hat
die mit die mit diesem Blueprint von Umgebung resonierten oder
zumindest Ähnlichkeiten hatte.
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