Grenzen
Als ich letzte Woche meinen Kollegen
davon erzählte, das ich vorhabe im Rhein schwimmen zu gehen, war ich
mit Sorgen und Bedenken konfrontiert und mir wurde abgeraten
dies zu tun, weil es gefährlich sei, das Wasser dreckig und so
weiter.
Ich hatte bereits den festen Entschluss gefasst mein
Vorhaben auch umzusetzen und so lies ich mich nicht davon abbringen,
allerdings fing ich an meine Motive offenzulegen und zu
kommunizieren. Dies passierte in einem Gespräch am nächsten Tag,
als ich BEREITS GETAN HATTE was ich mir vorgenommen habe.
Interessanterweise fand ich dabei den
Punkt „Grenzen überwinden“, eben genau das zu machen was ich
normalerweise nicht machen würde – ein Punkt den ich in letzter
Zeit öfter in mir bemerke, den Drang meine Grenzen zu sprengen und
zu überwinden – zusätzlich kam der Punkt ans Licht, dass ich mehr
mit „der Natur“ in Berührung kommen möchte/will, dass die
direkte ungefilterte Naturerfahrung und die Interaktion mit „Natur“
etwas ist, dass mir in meinem (Stadt-)Leben fehlt. Das direkte Arbeiten
mit „der Natur“ - Es ist interessant, denn wenn ich in meinem
Leben zurückschaue scheint der Entfremdungsprozess mit der Schule
begonnen zu haben...der Punkt, dass man „ERST LERNEN muss um DANN
später etwas MACHEN zu können.
Lernen und praktische Anwendung
gehen nicht mehr Hand in Hand und so separiert man sich in eine
Datenbank von
un(ge)nütz(t)em Wissen, getrennt vom tatsächlichen
Leben. Mir wird bewusst, dass diese Spaltung eine Quelle von Unglück
und Unzufriedenheit in mir/meinem Leben ist, das Gefühl und die Erfahrung, dass „meine
Arbeit keine lebendigen Früchte trägt“ und „unnütz“ ist. Es
ist die ganze Geschichte mit dem Baum des Lebens und dem Baum der
Erkenntnis...Wow – das ganze "Tun" der Menschheit (von mir selbst) erscheint mir so sinnlos und
lächerlich.
Der Punkt enthält die ganze
Mentalität das man sein ganzes Leben lang arbeiten muss um dann, in
der Rente, „leben“ zu können, oder das man ein guter
„Mensch“/“ein guter Christ“ sein muss um dann irgendwann „in
den Himmel zu kommen“ - was für ein Mist...bis man in die Rente
kommt, ist man alt, oft gebrechlich oder krank und sicher nicht mehr
auf dem Höhepunkt der körperlichen (und oft geistigen) Fähigkeit
und zu der Zeit wenn man angeblich „in den Himmel kommt“ = ist
man tatsächlich TOT. LEBEN kann man nur wenn man am Leben ist.
Ich vergebe mir selbst, dass ich
zugelassen und akzeptiert habe in einem Punkt zu existieren „externe“
oder „äußere Grenzen“ überwinden und sprengen zu
wollten – ohne zu sehen, erkennen und verstehen dass dies mir den
Wunsch in mir/von mir aufzeigt, MEINE EIGENEN, internen Grenzen zu
überwinden und zu sprengen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich
zugelassen und akzeptiert habe zu denken und zu glauben dass es in
mir Bereiche oder Teile gibt in die ich nicht vordringen sollte oder
die ich nicht betreten kann weil da eine Grenze ist.
Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe zu denken, glauben und fühlen/spüren, dass ich mich nicht richtig ausdrücken kann, weil da eine "Grenze" in mir ist, die ich angeblich nicht überwinden oder sprengen kann - anstatt zu sehen, erkennen und verstehen - dass wenn die Grenze in mir ist bin ICH die Grenze und daher kann ich jederzeit mit mir selbst eins und gleich stehen und so jede Grenze/Separation auflösen und transzendieren.
Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und zu verstehen, dass es in Gleichheit keine Grenzen gibt.
Ich vergebe mir selbst, dass ich
zugelassen und akzeptiert habe Grenzen in mir als Mich zu kreieren.
Ich vergebe mir selbst, dass ich mir
nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen wie ich diese
Grenzen in mir IN ECHTZEIT durch DENKEN kreiere und aufrecht erhalte.
Ich vergebe mir selbst, dass ich mir
nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass ich Wände
und Mauern in mir errichtet habe und das ich diese Wände und Mauern
in Echtzeit durch BEWUSSTSEINSAKTIVITÄT aufrecht erhalte.
Ich vergebe mir selbst, dass ich mir
nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass ich die
Grenzen, Wände und Mauern IN mir durch KÖRPERLICHE
AKTIVITÄT/TÄTIGKEIT überwinden und auflösen kann.
Ich vergebe mir selbst, dass ich mir
nicht erlaubt habe zu erkennen und verstehen wie ich die Grenzen und
Wände in mir kreiert habe und wie ich sie durchbrechen und auflösen
kann.
Ich vergebe mir selbst, dass ich mir
nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und zu verstehen das meine
Grenzen all die Zustände und Erfahrungen sind die sich in meinem
Leben und Erfahrung wiederholen und über die ich glaube nicht
hinausgehen zu können.
Ich vergebe mir selbst, dass ich
zugelassen und akzeptiert habe zu GLAUBEN, dass ich nicht über meine
Grenzen hinausgehen kann – denn sonst passiert angeblich etwas
schlimmes oder Gefährliches.
Ich vergebe mir selbst, dass ich mir
nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass ich mich
absichtlich selbst begrenzt habe und begrenze, da ich mich innerhalb
bestimmter Grenzen „sicher und geschützt fühle“.
Ich vergebe mir selbst, dass ich
zugelassen und akzeptiert habe mein Gefühl von Sicherheit von
bestimmten Grenzen und Bedingungen abhängig zu machen – anstatt
Selbst-Sicherheit und Achtsamkeit zu einem Teil meines Wesens zu
machen und immer/überall zu leben wo ich hingehe.
Ich vergebe mir selbst, dass ich
zugelassen und akzeptiert habe innerhalb bestimmter Grenzen sorglos
und achtlos zu sein, weil ich mich darin sicher fühle.
Ich vergebe mir selbst dass ich mir
nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass ich durch
Grenzen in mir meine eigene Angst und Unsicherheit beschütze.
Ich vergebe mir selbst, dass ich mir
nicht erlaubt habe zu nicht zu sehen und zu verstehen, dass die
Grenzen in mir entstanden sind als man mir als Kind gesagt hat, dass
bestimmte Dinge, Orte, Leute, Verhaltensweisen und so weiter
„gut/ok/akzeptabel sind“ und das ich das tun darf und andere
Dinge, Orte, Leute, Verhaltensweisen sind „schlecht/nicht ok/nicht
akzeptabel/böse“ und das sollte man nicht tun - und da ich als
Kind immer den Erwachsenen gefallen wollte und sie als meine Leitung
akzeptiert habe und ihnen GLAUBTE, fühlte ich mich immer „gut, ok,
sicher, beschützt“ wenn ich in den Grenzen von Regeln/Prinzipien
und Anweisungen blieb die sie mir gaben und ich erfuhr eine
Angst/Unsicherheit und Unruhe wenn ich über diese Grenzen hinaus
ging.
Ich vergebe mir selbst, dass ich mir
nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass die
Erfahrung von Aufregung, Spannung und Freiheit die ich als Kind
erlebte wenn ich bestimmte Grenzen übertrat oder gegen
Regeln/Vorschriften/Anweisungen verstoßen habe, einfach die
akkumulierte und transformierte Angst/Unsicherheit ist, die ich bei
einem Grenzübertritt oder dem Brechen von Regeln erlebte.
Ich vergebe mir selbst, dass ich mir
nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass mit einem
Verschieben der Inneren Grenzen auch ein verschieben von „externen
Grenzen“ einhergeht – sprich wenn ich Glaubenssätze,
Definitionen oder Ängste in mir verändere – ändert sich auch
mein Veralten.
Ich bestimme mich dazu herauszufinden
was meine derzeitigen Grenzen und emotionalen „Wände/Mauern“
sind und wie ich sie durchbrechen und überwinden kann.
Ich bestimme mich dazu in jeder
Hinsicht über meine Grenzen hinauszugehen, da ich sehe und erkenne
dass es in meiner Natur als Leben liegt, zu wachsen und sich
auszubreiten.
Ich bestimme mich dazu keinerlei Punkte
in mir/meinem Leben zu akzeptieren wo ich die Umstände oder
Situation für meine akzeptierte und erlaubte Limitation
verantwortlich mache.
Ich sehe, erkenne und verstehe, dass
meine akzeptierten und erlaubten BEZIEHUNGen zu meiner Außenwelt,
aber noch viel mehr und direkter MIT MIR SELBST meine Limitationen
sind – und dass ich diese Beziehungen zu Teilen von mir selbst von
meiner Umwelt kopiert und übertragen habe – anstatt meine
Beziehung mit mir selbst/anderen zu kreieren und/oder zu
redefinieren.
Ich vergebe mir selbst, dass ich mir
nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass Gedanken,
Erfahrungen, Emotionen und Gefühle ein Spiegel meiner Beziehung mit mir Selbst sind.