Dienstag, 31. Juli 2018

Grenzen - Tag 3


Grenzen



Als ich letzte Woche meinen Kollegen davon erzählte, das ich vorhabe im Rhein schwimmen zu gehen, war ich mit Sorgen und Bedenken konfrontiert und mir wurde abgeraten dies zu tun, weil es gefährlich sei, das Wasser dreckig und so weiter.
 
Ich hatte bereits den festen Entschluss gefasst mein Vorhaben auch umzusetzen und so lies ich mich nicht davon abbringen, allerdings fing ich an meine Motive offenzulegen und zu kommunizieren. Dies passierte in einem Gespräch am nächsten Tag, als ich BEREITS GETAN HATTE was ich mir vorgenommen habe.



Interessanterweise fand ich dabei den Punkt „Grenzen überwinden“, eben genau das zu machen was ich normalerweise nicht machen würde – ein Punkt den ich in letzter Zeit öfter in mir bemerke, den Drang meine Grenzen zu sprengen und zu überwinden – zusätzlich kam der Punkt ans Licht, dass ich mehr mit „der Natur“ in Berührung kommen möchte/will, dass die direkte ungefilterte Naturerfahrung und die Interaktion mit „Natur“ etwas ist, dass mir in meinem (Stadt-)Leben fehlt. Das direkte Arbeiten mit „der Natur“ - Es ist interessant, denn wenn ich in meinem Leben zurückschaue scheint der Entfremdungsprozess mit der Schule begonnen zu haben...der Punkt, dass man „ERST LERNEN muss um DANN später etwas MACHEN zu können.
 
Lernen und praktische Anwendung gehen nicht mehr Hand in Hand und so separiert man sich in eine Datenbank von
un(ge)nütz(t)em Wissen, getrennt vom tatsächlichen Leben. Mir wird bewusst, dass diese Spaltung eine Quelle von Unglück und Unzufriedenheit in mir/meinem Leben ist, das Gefühl und die Erfahrung, dass „meine Arbeit keine lebendigen Früchte trägt“ und „unnütz“ ist. Es ist die ganze Geschichte mit dem Baum des Lebens und dem Baum der Erkenntnis...Wow – das ganze "Tun" der Menschheit (von mir selbst) erscheint mir so sinnlos und lächerlich.
 
Der Punkt enthält die ganze Mentalität das man sein ganzes Leben lang arbeiten muss um dann, in der Rente, „leben“ zu können, oder das man ein guter „Mensch“/“ein guter Christ“ sein muss um dann irgendwann „in den Himmel zu kommen“ - was für ein Mist...bis man in die Rente kommt, ist man alt, oft gebrechlich oder krank und sicher nicht mehr auf dem Höhepunkt der körperlichen (und oft geistigen) Fähigkeit und zu der Zeit wenn man angeblich „in den Himmel kommt“ = ist man tatsächlich TOT. LEBEN kann man nur wenn man am Leben ist.



Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe in einem Punkt zu existieren „externe“ oder „äußere Grenzen“ überwinden und sprengen zu wollten – ohne zu sehen, erkennen und verstehen dass dies mir den Wunsch in mir/von mir aufzeigt, MEINE EIGENEN, internen Grenzen zu überwinden und zu sprengen.



Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe zu denken und zu glauben dass es in mir Bereiche oder Teile gibt in die ich nicht vordringen sollte oder die ich nicht betreten kann weil da eine Grenze ist.
 
Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe zu denken, glauben und fühlen/spüren, dass ich mich nicht richtig ausdrücken kann, weil da eine "Grenze" in mir ist, die ich angeblich nicht überwinden oder sprengen kann - anstatt zu sehen, erkennen und verstehen - dass wenn die Grenze in mir ist bin ICH die Grenze und daher kann ich jederzeit mit mir selbst eins und gleich stehen und so jede Grenze/Separation auflösen und transzendieren.
 
Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und zu verstehen, dass es in Gleichheit keine Grenzen gibt.
 



Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe Grenzen in mir als Mich zu kreieren.



Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen wie ich diese Grenzen in mir IN ECHTZEIT durch DENKEN kreiere und aufrecht erhalte.



Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass ich Wände und Mauern in mir errichtet habe und das ich diese Wände und Mauern in Echtzeit durch BEWUSSTSEINSAKTIVITÄT aufrecht erhalte.



Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass ich die Grenzen, Wände und Mauern IN mir durch KÖRPERLICHE AKTIVITÄT/TÄTIGKEIT überwinden und auflösen kann.



Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu erkennen und verstehen wie ich die Grenzen und Wände in mir kreiert habe und wie ich sie durchbrechen und auflösen kann.



Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und zu verstehen das meine Grenzen all die Zustände und Erfahrungen sind die sich in meinem Leben und Erfahrung wiederholen und über die ich glaube nicht hinausgehen zu können.



Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe zu GLAUBEN, dass ich nicht über meine Grenzen hinausgehen kann – denn sonst passiert angeblich etwas schlimmes oder Gefährliches.



Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass ich mich absichtlich selbst begrenzt habe und begrenze, da ich mich innerhalb bestimmter Grenzen „sicher und geschützt fühle“.



Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe mein Gefühl von Sicherheit von bestimmten Grenzen und Bedingungen abhängig zu machen – anstatt Selbst-Sicherheit und Achtsamkeit zu einem Teil meines Wesens zu machen und immer/überall zu leben wo ich hingehe.



Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe innerhalb bestimmter Grenzen sorglos und achtlos zu sein, weil ich mich darin sicher fühle.



Ich vergebe mir selbst dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass ich durch Grenzen in mir meine eigene Angst und Unsicherheit beschütze.



Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu nicht zu sehen und zu verstehen, dass die Grenzen in mir entstanden sind als man mir als Kind gesagt hat, dass bestimmte Dinge, Orte, Leute, Verhaltensweisen und so weiter „gut/ok/akzeptabel sind“ und das ich das tun darf und andere Dinge, Orte, Leute, Verhaltensweisen sind „schlecht/nicht ok/nicht akzeptabel/böse“ und das sollte man nicht tun - und da ich als Kind immer den Erwachsenen gefallen wollte und sie als meine Leitung akzeptiert habe und ihnen GLAUBTE, fühlte ich mich immer „gut, ok, sicher, beschützt“ wenn ich in den Grenzen von Regeln/Prinzipien und Anweisungen blieb die sie mir gaben und ich erfuhr eine Angst/Unsicherheit und Unruhe wenn ich über diese Grenzen hinaus ging.



Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass die Erfahrung von Aufregung, Spannung und Freiheit die ich als Kind erlebte wenn ich bestimmte Grenzen übertrat oder gegen Regeln/Vorschriften/Anweisungen verstoßen habe, einfach die akkumulierte und transformierte Angst/Unsicherheit ist, die ich bei einem Grenzübertritt oder dem Brechen von Regeln erlebte.



Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass mit einem Verschieben der Inneren Grenzen auch ein verschieben von „externen Grenzen“ einhergeht – sprich wenn ich Glaubenssätze, Definitionen oder Ängste in mir verändere – ändert sich auch mein Veralten.



Ich bestimme mich dazu herauszufinden was meine derzeitigen Grenzen und emotionalen „Wände/Mauern“ sind und wie ich sie durchbrechen und überwinden kann.



Ich bestimme mich dazu in jeder Hinsicht über meine Grenzen hinauszugehen, da ich sehe und erkenne dass es in meiner Natur als Leben liegt, zu wachsen und sich auszubreiten.

Ich bestimme mich dazu keinerlei Punkte in mir/meinem Leben zu akzeptieren wo ich die Umstände oder Situation für meine akzeptierte und erlaubte Limitation verantwortlich mache.



Ich sehe, erkenne und verstehe, dass meine akzeptierten und erlaubten BEZIEHUNGen zu meiner Außenwelt, aber noch viel mehr und direkter MIT MIR SELBST meine Limitationen sind – und dass ich diese Beziehungen zu Teilen von mir selbst von meiner Umwelt kopiert und übertragen habe – anstatt meine Beziehung mit mir selbst/anderen zu kreieren und/oder zu redefinieren.



Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass Gedanken, Erfahrungen, Emotionen und Gefühle ein Spiegel meiner Beziehung mit mir Selbst sind.