Mittwoch, 22. Mai 2013

Tag 366: Backchat-Riesenrad

Ein Punkt der mir schon länger „Probleme macht“ ist Backchat, im Speziellen die Reaktionen darauf andere zu hören/sprechen zu hören wobei ich nicht „mitreden kann“. Dies ist im Grunde in Letzter Zeit eine dauernde Erfahrung und Situation weil ich ständig Menschen um mich herum habe, wenn ich in der Arbeit bin, eigentlich schon davor wenn ich zum Bus gehe, an der Haltestelle stehe, im Bus bin, in der Arbeit, in der Wohnung/Wohngemeinschaft und im Grunde ist hier der Ausgangspunkt.
Ich sehe das ich schon aufschiebe hier für meine Gedanken/Backchat Verantwortung zu übernehmen – wenn ich es mir genau anschaue ist meine Ganzer Tag ein verdammtes Backchat-Riesenrad, mit den immer gleichen Gedankenmustern die aufkommen und sich abspulen und jeden Tag sehe ich es und akzeptiere es und vertröste mich auf Morgen – Ich schreibe alle möglichen Sachen, erforsche und untersuche meine Vergangenheit, aber meine Gegenwart, mein Leben das genau jetzt existiert schiebe ich auf, eigentlich wollte ich schreiben das „genau jetzt abläuft“ und das ist tatsächlich eher die Beziehung in der und als ich mich akzeptiert habe „warten, aufschieben und ablaufen lassen“. Ich bin in einer oder mehreren Hoffnung/en gefangen und daher akzeptiere ich systematische Versklavung durch meinen eigenen Backchat.
Interessant, denn das offensichtliche übersehe ich meist, und so besteht ein großer Teil meiner inneren Geschäft-igkeit aus dem Versuch zu erklären und daraus Sinn zumachen woher nun dieser Gedanke, diese Erfahrung oder Jener Backchat kommt, wieso habe ich gerade so Reagiert, wobei ich mich jedes Mal unweigerlich in die Vergangenheit führe, dem Glauben die Reaktionen seinen „dort“ ohne zu sehen, erkennen und verstehen das ich diesem ganzen Denkapparat den ich mein Bewusstsein nenne ständig aufladen muss damit es diese Reaktionen, Gedanken, Backchats produziert und am Laufen hält und das passiert nicht nirgendwo in der Vergangenheit, aus der die Reaktionen oder Gedankenmuster stammen mögen, wo sie entstanden sind, sondern dies geschieht mit meiner Akzeptanz und Erlaubnis in jedem Moment und jedem Atemzug durch meine Teilnahme und Identifikation, ohne je die „kleinen“ scheinbar „tot-all normalen“ Gedankenmuster, oder in meinem Fall-E Backchat zu hinterfragen der Jeden Tag abläuft.
Ich komme dazu, weil ich gerade erkannt habe das der Anfangspunkt meiner Backchat-Spirale im Bezug auf andere Menschen, in die ich jeden Tag einsteige, der Moment Morgens ist in dem ich aus meinem Zimmer und in die Küche gehe und mir Kaffee mache und Nahrung zubereite. Meist ist noch niemand wach und das Erste was die Stimme in meinem Kopf sagt ist „Achtung/Vorsicht – Leise Sein, die anderen schlafen noch/es ist noch keiner wach“ und dabei gehe ich eine Unterdrückung, wo ich mich innerlich ducke und gleichzeitig „nach vorne“ beschleunige, eine Art Tunnelvision und beim Schreiben sehe ich das dieser Punkt damit verbunden ist „als erster da zu sein“ „der frühe Vogel fängt den Wurm“ „da (als erster lebend) rauskommen“.

Der Punkt darin ist auch das ich diesen Backchat/die Stimme für gerechtfertigt und akzeptabel gehalten habe, einfach als „das bin ich“, ich will doch nur „gut sein“ und „das beste für alle“, das ich sie nicht aufwecke etc. tatsächlich ist dies mein erster/einer meiner ersten Punkt von fiktiver Separation jeden morgen mit/in/als dem ich Backchat und Selbstinteresse Vorschub gebe.
Was passiert ist das ich im Grunde akzeptiert das ein Gedankenmuster zu mir sagt „Wir müssen Leise sein“, was mit einer Energie von Angst geladen ich die ich dann zusammen mit dem Backchat unterdrücke und mich in eine Beschleunigung triggere. Gleichzeitig beschuldige ich meine Mitbewohner als Grund wieso ich „leise sein muss“, was gleichbedeutend damit ist limitiert zu sein und sich nicht vollständig ausdrücken zu können. Um aus dieser scheinbaren Limitation und Beengung „zu entkommen“, rechtfertige ich beschleunigte Bewegung in Gedanken und dadurch erzeuge ich Energie und so entsteht jeden Morgen dieser Egokomplex aus/in mir.
Ich sehe das dies m/ein grundlegendes Reaktionsmuster gegenüber anderen Menschen ist, und mehr als alles Andere sehe ich andere Menschen als Limitationen oder Begrenzungen die meinem Eigeninteresse im Wege stehen. Ich habe einige Zeit gezögert den Satz zu schreiben und in Gedanken versucht in zu relativieren mit „ja, aber doch nicht nur“ „mehr als alles andere??“ - aber das ist auch der Punkt der Anfangs aufkam „Ich mag Menschen nicht“ oder „Ich versuche Menschen zu mögen“ was nur der positive Cover ist.
In Wirklichkeit ist es nicht so das Andere Menschen meinem Selbstinteresse im Wege stehen, sondern das mein Ego/SElbstinteresse gerade daraus entsteht und davon abhängig ist auf andere IN MEINEM BEWUSSTSEIN zu reagieren – In meinem Bewusstsein/Mind erschaffe ich also Bilder von anderen die ich als Limitationen beurteilen/bewerten und auf die ich dementsprechend Reagieren kann um meine eigene Bewusstseinsstruktur aufrecht zu erhalten und mit Energie zu versorgen. Und das tut Jeder Mensch. Wir sind nichts weiter als ein irrealer Parasitenschwarm.
Wieso übersehe ich also die offensichtlichen Backchats/Gedankenmuster die täglich in meiner direkten Lebensumgebung/Wohnung aufkommen? Um weiter reagieren zu können UND weil dieser Platz nicht mit direktem Überleben zu tun hat = Geldverdienen = ich glaube/denke das ich hier Selbstgerechter sein kann.

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