Montag, 27. Mai 2013

Tag 368 - "Was soll nur aus Mir werden?" - Teil 2

Selbstbild von Maria Frodl

So – hier sehe ich das ich in letzter Zeit dazu neige meinen Blog einfach aufzuschieben, wobei mich das Wort einfach stört weil ich damit andeute das „es einfach so passiert“, anstatt mit mir ehrlich zu sein und zu sehen das es einen ganzen Prozess von vielen Entscheidungen braucht, viele Momente wo ich absichtlich in meinem Bewusstsein/Mind sagen muss „Nein jetzt nicht – ich habe keinen Bock – Ich will nicht“ oder wo ich irgendwelche Ausreden und Rechtfertigungen bringe wieso es scheinbar akzeptabel sei „Jetzt nicht zu schreiben“ und besonders nicht über das Thema das ansteht im Bezug auf den Punkt von Konflikt zwischen Erfolg und Fehler der in mir existiert – im Grunde versuche ich immer noch, wofür die letzte Woche ein gutes Beispiel ist, mich von der Wahrnehmung meiner Selbst als Fehler durch Energie in einen „Erfolg zu shiften“, oder „etwas“ was ich als „Erfolg wahrnehmen könnte“.

Dabei sehe ich nicht das dieser Punkt komplett von der Angst angetrieben wird, die ich ein der Schule erfuhr als ich gefragt wurde was ich werden/machen will und ich keine Antwort darauf geben oder finden konnte – Ich sehe das ich eigentlich erst da die „Wahrnehmung Selbst als Fehler“ kreiert oder akzeptiert habe, „i failed at answering myself“. Vor diesem Moment war mir meine Zukunft eigentlich „recht egal“ - Wobei ich hier in meinem Worten ein Urteil und Beschuldigung sehe. Es war nicht wirklich so das es mir „egal“ war, aber ich war eher selbstgerecht/rebellisch und beschuldigend gegenüber meinen Eltern und den Lehrern im Gymnasium. Ich sah es im Grunde auch als eine Erleichterung oder das ist wie ich es für mich akzeptiert oder räsoniert habe...

Hmm, ok – im Grunde war es mir egal, „scheißegal“ weil tatsächlich nicht so gern in die Schule ging und mich dazu gezwungen fühlte – Für mich war Schule eine Pflicht und ich hätte gerne gehabt das sich Lehrer/Eltern mehr um einen kümmern, obwohl dies auch bereits eine Interpretation ist – Ich machte meine Hausaufgaben unregelmäßig, schrieb viel ab und hatte auch in mir selbst mit einigen „Mutationen“ der Pubertät zu kämpfen. Ich wusste das Bildung angeblich wichtig war, aber ich hatte keine Ahnung davon wie die kausalen Zusammenhänge in unserem System/der Welt sind und war auch nicht direkt daran interessiert.

Meine Teilnahme am Unterricht oder der Bildung war einfach nach „Zuneigung und Ablehnung“ der Einzelnen Fächer verschieden und gesteuert, was auch von Außen durch Eltern und Lehrer/das Bildungssystem gefördert wurde und wird, mit rückkoppelnden Einteilungsmechanismen von „Er/sie ist gut in... - Er/sie ist ein mathematischer Typ/sprachlich begabt/musikalisch“ etc. In mir taucht in diesem Zusammenhang auch immer wieder der Satz und die Definition aus meiner Umgebung auf „Er/Du kannst alles was du nur willst“, was (leider) nur bei diesem Satz blieb und nicht durch praktische Unterstützung beim Lernen gefördert oder begründet wurde oder war – Es ist interessant, denn erst letzten Sommer habe ich darüber mit den betreffenden Personen geredet und es kam eine ablehnende, vehemente Verteidigung oder Leugnung dieses Punktes und darin kann ich zwei Sachen sehe, einmal das ich von einem Ausgangspunkt von Beschuldigung kam und die anderen „einsehen machen wollte“ was sie angeblich getan haben und das „ich nicht bin/war was sie von mir wollten/gehalten haben“ und zweitens das ich dann doch „nachgab“ und „akzeptieren musste was sie sagten oder nicht einsahen“, aus meiner Sicht eine Verleugnung.

Aber hier werden mit weitere Punkte deutlich, die ich mir offenbar in meinem Ego und „Erfolgs-Charakter“ bis heute nicht wirklich eingestanden habe: Das ich mit einem relativ hohen Erfolgsdruck und von Außen Hochgehaltenen Selbst-Bild aufgewachsen bin – „Du warst immer schon ein ganz besonders intelligentes Kind“ „Du hast dich immer so einfach getan“ etc.

Ich vergebe mir selbst zugelassen und akzeptiert zu haben während ich das schreibe in eine direkte kleine Hassattacke und Verachtung in mir zugehen eine Art Resentiment und Beleidigung worin ich mich macht/hilflos fühle, weil ich das Gefühl habe nicht verstanden zu werden.

Ich vergebe mir selbst mir nicht erlaubt zu haben zu sehen, erkennen und verstehen das diese Erfahrung in Wirklichkeit mir selbst gilt, weil ich versucht habe all dies hochgesteckten Anforderungen daran „wer ich sein sollte“ zu erfüllen.

Ich vergebe mir selbst mir nicht erlaubt zu haben zu sehen, erkennen und verstehen das das positive Selbst-Bild und die Erwartungen die von Außen an mich heran getragen wurden auf mehrdimensionale Weise die Pure Angst waren

Ich vergebe mir selbst mir nicht erlaubt zu haben zu sehen, erkennen und verstehen das die positiven Erwartungen/Wünsche/Hoffnungen das ich „ein Erfolg“ werden sollte, aus der Angst entstammte das ich ein (erneuter) Fehlschlag würde, und das es diese Angst war in der meine Persönlichkeit programmiert wurde.

Ich vergebe mir selbst mir nicht erlaubt zu haben zu sehen, erkennen und verstehen wie und wieso ich mich mit diesem Bild und den Erwartungen/Hoffnungen von Außen, besonders im Bezug auf Erfolg im Bildungssystem, etc identifiziert habe – worin ich sehe, erkenne und verstehe das ich die Erwartungen erfüllen wollte weil ich glaubte oder erfahren hatte das dies die Personen in meinem Umfeld stolz machte, und ich würde gelobt, anerkannt und bekomme viel positive Aufmerksamkeit wodurch ich mich selbst wieder positiv/gut fühlte.

Ich vergebe mir selbst mir nicht erlaubt zu haben zu sehen, erkennen und verstehen das diese positive Energie und Aufmerksamkeit die mir von außen entgegen gebracht wurde in Wirklichkeit eine massive Ansammlung von Ängsten, Unruhe, Stress, Unglück, Trauer, negativen Erfahrungen, Wahrnehmung von Fehler, Schwierigkeiten war/ist.

Ich vergebe mir selbst mir nicht erlaubt zu haben zu sehen, erkennen und verstehen das ich als das sich mein positives Selbst-Bild aus der Angst und den Negativen Erfahrungen, den Konflikten derer die vor mir da waren geprägt/geschaffen wurde, zusammensetzt und ernährt und damit im Prinzip nichts weiter ist als die Projektion anderer als Hoffnung auf einer bessere Zukunft in Selbstinteresse, basierend auf Selbstmissbrauch in der Gegenwart – und das ich was ich immer noch in mir akzeptiere und erlaube wenn ich mich von Energie und Backchat beherrschen und antreiben lasse.

Der andere Punkt der hier wichtig ist kommt mit den Worten das ich ihnen zeigen wollte das ich NICHT bin was sie von mir wollen/wie sie mich sehen wollten“, denn darin sehe ich das ich mich/meine Leistungen in der Schule absichtlich sabotiert habe, als eine Art Protest oder Aufstand gegen die positiven Erwartungen die an mich gestellt wurden und dich adaptierte und letztlich an mich selbst stellte. Dies ich sehr interessant für mich weil ich jetzt verstehe das dieser Teil mir den ich als negativ, verkehrt, falsch, spöttisch, absichtlich definiert habe, ich selbst, mein Wesen ist als das ich mich gegen den Erfolgsdruck, positive Erwartungen wehrte oder weigerte. Im Grunde gab es hier schon einen Konflikt zwischen meinem positiven Selbst-Bild in dem alles von Selbst gehen sollte, und der Realität in der Schule wo einfach erste Schwierigkeiten auftauchten.

Ich fühlte mich hilflos, enttäuscht, alleingelassen aber vor allem auch irgendwie ziemlich wütend. Der Punkt den ich sehe ist das ich in dieser negativen Erfahrung einfach aufgegeben habe, weil ich keinerlei Mittel oder Werkzeuge hatte wie ich mit meinen Gefühlen/Emotionen umgehen sollte oder konnte, außer sie zu unterdrücken oder auch keine praktischen Lernmethoden wie ich mit meine Leistungen verbessern konnte.

Was ich auch für Schlüsse aus dieser Zeit gezogen habe, ist das man/jemand etwas entweder kann oder nicht, das man „gut ist“ oder „nicht“ zu einem Maß wo ich praktisch dachte oder glaubte und es einfach weiter so gehalten habe zu denken und zu glauben das „Wenn ich etwas nicht sofort, ohne Übung oder Lernen kann = kann ich es auch nicht und kann ich es auch nicht lernen“, im Grunde aus der Angst heraus „zu versagen wenn ich versuche etwas zu lernen“, ohne zu sehen, erkennen und verstehen das ich nie „wirklich gelernt habe zu lernen“ und seit dem habe ich mich mit „Mittelmaß“ abgefunden oder wie ich sehe mich mit Absicht so platziert und dort gehalten. In Selbstgerechtigkeit um „nicht Gut zu sein“, in Rache und Beschuldigung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen