Als
meine Eltern neulich zu Besuch waren, hat sich ein Punkt in mir
aufgetan der maßgeblich meine Selbsterfahrung und mein Leben geprägt
und begleitet hat. Das Gefühl „nicht verstanden zu werden“
und die „Angst nicht verstanden zu werden“, wobei eins das andere
bedingt und das Gefühl nicht verstanden zu werden aus der
Angst davor erwächst – den sonst könnte und würde ich doch, wenn
tatsächlich ein Missverständnis vorliegt, dieses einfach praktisch
und ohne Energie (gefühlslos) bereinigen und aufklären. In dem Wort
„bereinigen“ schwingt mit, dass ich glaube „Ich habe etwas
falsch gemacht", wenn ein Missverständnis vorliegt und dieses „falsch
machen“ ist mit „Schuld“ verbunden. Zudem sehe ich eine
negative Ladung auf dem Wort „gefühlslos“ , verbunden mit dem
Gedanken/Erfahrung „das/so was kannst du doch nicht schreiben, dass
hört sich kalt, brutal und unhöflich an“.
Tatsächlich
habe ich gelernt das „Missverständnisse“ peinlich sind und ich
mich dafür „schämen“ und „entschuldigen“ muss. Also was hat
es damit auf sich? Missverständnis ist meistens etwas, wo ein
falscher Eindruck erweckt wird, eine „Miss-komunikation“ eine
„fehlerhafte Kommunikation“ oder „eine Fehlende Kommunikation“
also ich habe entweder „Zu Viel“ gesagt oder „Zu Wenig“ und
dann ist mir das Ergebnis – zum Beispiel die Reaktion eines anderen
oder etwaige Konsequenzen – unangenehm und „peinlich“, eine
Erfahrung/Energie in der ich weiter an einer
Vorstellung/Präsentation/Version von mir festhalten will, in Angst
vor Verlust und Angst vor Veränderung.
Eine
weitere interessante Perspektive ist die „Angst nicht verstanden zu
werden“ als Limitation dagegen „verstanden zu werden“ und
„verständlich zu sein“, denn in dieser Angst,- wenn ich mich
davon beherrschen und kontrollieren lasse – werde ich meine
Kommunikation limitieren und so jede Möglichkeit von Ein-Verständnis
und „verstanden werden“ verhindert.
Ich
habe diesen Wunsch „verstanden zu werden“ deutlich in einem
Moment der Kommunikation mit den Eltern sehen und beobachten können.
Sie konfrontieren mich mit einem Rat/Vorschlag „was ich zu tun
habe/tun sollte“ um einen bestimmten Punkt in/an mir zu ändern –
Ich versuche „mich zu erklären“ und „wieso es/alles so ist wie
es ist = wieso ich so bin wie ich bin“ - ich sehe das dies ein
„Streiten/Argumentieren um meine Grenzen“ (Arguing for my
limitations) ist. Dann gehe ich in diesem Argumentieren „unter“
und in einen Zustand von Selbstmitleid und „Depression“, da mich
angeblich „eh keiner verstehe“ und „es zwecklos sei“, ich
ende in Frustration/Isolation und auch Ärger/Beschuldigungen
schwingen mit.
Es
ist erstaunlich, dass ich diesen offensichtlichen Punkt erst jetzt
sehe, selbst nach dem ich bereits ausführlich von Anu darübergehört sowie im Desteni-Material und anderer Stelle darüber gelesen
habe.
Hier
öffnet sich der Punkt auch in so fern dass ich sehen kann wo sonst
ich dieses Muster in meiner Welt/Realität anwende/daran teilnehme –
um meine Grenzen zu erhalten und weiter zu zementieren, was
unakzeptabel ist. Beziehungen/Sex sind ein Thema, Ausgehen und auch
die Arbeit – generell mich MIT Leuten verstehen oder/und mit Leuten
„klar kommen“. Beziehungen und Kommunikation sind die Möglichkeit
und der Weg von Expansion, Verbreiterung und Verbreitung sowie der
Einflussnahme und des Einfließen Lassens. Daher ist es ziemlich
spezifisch, dass an dieser Stelle ein System von „Kämpfen um die
Grenzen“ in mir als ich existiert.
Eine
weitere Dimension darin – wie schon die Peinlichkeit zeigt – ist,
dass ich in einem bestimmten Wunsch/Verlangen verstanden werden will
– den „ich will verstanden werden“, was bedeutet so viel wie
der andere soll mich in dem Was und Wer ich bin „Verstehen“ = als
WAHR annehmen/bestätigen – es ist wie wenn ein anderer
sagt/zustimmt „ich kann dich verstehen/ich verstehe dich“ dann
bin ich, wer/was ich bin und tue akzeptabel/annehmbar – und hier
kann ich mir gleich einen SELBST-Merkzettel machen und alle Punkte
flaggen/markieren wo ich das selbe „für andere“ mache = wo ich
das „Ich verstehe... - Kann ich verstehen … - Ja, ja, kenne
ich...“ und so weiter als MANIPULATION missbrauche um Sympathie zu
heucheln in der Angst und Hoffnung, dass mich andere dann ebenso
„bedingungslos annehmen“. Dies ist wieder so ein Punkt an dem ich
denke, dass „es mir schlecht wird wenn ich sehe wie viel/häufig
ich diesen Scheiß mache“ (Politik) und wie ich mich und andere
dadurch erniedrige und uncoole Dinge akzeptiere, Tatsächlich mache ich es ja nicht "für" andere sondern um bestimmte Wünsche/Agenden durchzusetzen.
SELBSTERFORSCHUNG und SELBSTVERWIRKLICHUNG
nach den Prinzipen von Leben in Einheit und Gleichheit:
www.desteni.org
Desteni I Process Lite
Desteni I Process und Agreement Course
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