Ein Punkt der oft aufgebracht wir um ein bedingungsloses Grundeinkommen anzuzweifeln ist die Arbeitsmotivation bei sichergestellter Grundsicherung. Es scheint ein grundlegender Abwehrmechanismus oder Glaubensatz in unseren Köpfen zu sein das wir alle eigentlich faul sind und zu Tätigkeit motiviert werden müssen. Bei einer Befragung zum Grundeinkommen gaben
60% an sie würden weiter wie bisher arbeiten
30% weiterarbeiten, aber mit Einschränkungen oder Bedingungen (kürzer, anderer Job)
10% nein, erst mal ausschlafen
Zum Verhalten der Andern gefragt gaben 80% and das sie glauben „die Anderen werden dann nicht mehr zu arbeit gehen“.
Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung passen hier offensichtlich nicht zusammen. Es ist zu sehen wie wir dauernd und grundsätzlich die anderen beschuldigen, wie die Vorurteile offenbar werden. Unsere Idee von uns selbst ist der Vorstellung von den anderen weit überlegen. Daraus spricht auch unsere Angst voreinander und das scheinbar komplett fehlende Vertrauen in den Nächsten – eigentlich nur ein fehlendes Vertrauen und fehlende Verantwortung für sich selbst die auf andere projiziert wird.
Man kann sagen das 80% denken „Menschen (natürlich die anderen) sind ohne Geld nicht zur Arbeit zu bewegen“ und das sagt viel mehr über das Menschenbild und damit Selbstbild der Befragten aus als über die tatsächliche Realität. Auch darüber wie wir in unseren Hintergedanken ständig im Wettbewerb mit anderen stehen und sie schlecht machen/abwerten um sich selbst besser darzustellen/aufzuwerten (klar würde ich weiterarbeiten) …und für wenn und warum wollen wir „wertvoll“ sein?
Für unser System, in dem Fall den Arbeitsmarkt um uns dort zu verkaufen als loyaler Sklave
Wir wurden erzogen und konditioniert auf Geld zu reagieren und die Verantwortung für unsere Arbeit, unsere Kraft an ein System abzugeben – und haben dies letztendlich akzeptiert und erlaubt um zu überleben. Das heißt aber nicht das der Einzelne nicht wieder die Verantwortung für sich selbst übernehmen kann und aus sich selbst heraus etwas für sich Selbst und Andere gleichzeitig sinnvolles tun kann: Tätigkeit als Arbeit – selbstbestimmt und selbstmotiviert. Von solcher Tätigkeit die nicht nur freiwillig sondern auch gern und deshalb gut gemacht wird profitiert nicht nur der Tätige sondern automatisch auch die Gemeinschaft.
"... das wir alle eigentlich faul sind und zu Tätigkeit motiviert werden müssen" - diesem Vorurteil begegne ich auch sehr oft. Dein Blog 'öffnet' die Augen, denn wir selber bestimmen 'wer wir sind' - Sklaven eines selbsterschaffenen! Systems das uns entmündigt und mittels Angst kontrolliert, oder 'eins und gleich' mit dem Leben als freie Teil-nehmer/Teil-geber, wo Motivation kein 'Gefühl', sondern Verantwortung ist.
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