Montag, 25. Mai 2020

Bewältigungsstrategie: Deine Welt klein halten.


Eine Bewältigungsstrategie die ich anwende um mir selbst nicht begegnen und Verantwortung für mich selbst übernehmen zu müssen, ist es “meine Welt klein zu halten”. In der Praxis sieht dies so aus, dass ich für mein Leben bestimmte, eingefahrene Abläufe und Verhaltensmuster habe die ich immer wieder abspule und durchlebe. Dies kann sich auf alle Bereiche meines Lebens beziehen...zum Beispiel meine Freizeitgestaltung, zwischenmenschliche Beziehungen, den beruflichen Bereich und alles was damit zusammen hängt.


Ich halte “meine Welt klein” um nicht zu sehr mit meinen eigenen Erfahrungen und im Grunde, ganzen Teilen und Aspekten von mir selbst konfrontiert zu werden. Ein besonderer Punkt darin, ich limitiere/sperre mich selbst ein, um nicht “zu viel zu wollen”, beziehungsweise nicht mit meinem “Wollen”, meinen Wünschen konfrontiert zu werden UND mit meinen Reaktionen darauf “wenn ich etwas nicht bekomme/haben oder kreieren kann”.

Ich sehe, wie/wann ich diese Bewältigungstrategie “zum Umgang mir MIR SELBST” von denen kopiert habe die vor mir hier waren, im Grunde, weil sie sich mit “Mir” und meinem Anspruch auf “Zuwendung”, “Unternehmungen”, “Gegenwart/Aufmerksamkeit” und “Beschäftigung mit mir” überfordert fühlten und nicht wusstsen wie anders mit mir umzugehen – daher ist dieser Bewältigungsmechanismus im Grunde ein Ausdruck und eine Erscheinung von Macht- und Hilflosigkeit.

Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe zu versuchen mich selbst zu kontrollieren und mit mir selbst “klar zu kommen” indem ich meine “Welt klein halte”, meine sozialen Kontakte, Teilnahme und Interesse an “der Welt” klein halte und meine Aktivitäten limitiere.  

Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe mich selbst einzusperren in der irrigen und irrsinnigen Vorstellung ich müsse mich vor mir selbst schützen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe mich als Opfer meiner eigenen “Isolation” und “kleinen Welt” zu fühlen anstatt zu sehen, erkennen und verstehen dass diese “kleine Welt” und die “Isolation” von sozialen Kontakten/Beziehungen, Interessen und Interaktion mit “dieser Welt” ein Selbst-Schutz und eine Bewältigungsstrategie ist die ich als Kind als “Reaktion/Antwort” auf meine externe Welt erschaffen habe um “im Kontext meiner kleinen Welt”/Familie klar zu kommen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen, dass ich jedes mal meine Welt und mich selbst “herunterfahre” und limitiere, wenn ich in Ärger, Wut, Beschuldigungen oder Verletzung/Beleidigung auf etwas oder jemandem reagiere – darin vergebe ich mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen und mir GEWAHR zu sein dass dieser Shut-down und Rückzugsmechanismus ein Relikt meiner Reaktionen in der Vergangenheit (Erinnerungen) ist.

Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, dass ich mich seit Jahren und Jahrzehnten in einem selbst-gewählten und erschaffenen “Lock-Down” befinde und bestimmte Teile von mir behandle als seien sie eine gefährliche ansteckende Krankheit.

Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass ich auf den derzeitigen externen Lockdown reagiere, weil ich innerlich in einem Lockdown/Isolation existiere die ich selbst “gewählt” und kreiert habe und ein externer Triggerpunkt und Projektionsfläche bringt dies ans Licht.

Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe meine Reaktionen auf die derzeitige Situation/Corona Situation zu verurteilen und zu bewerten, anstatt zu sehen, erkennen und verstehen dass Reaktionen weder gut noch schlecht sind – sie legen einfach etwas OFFEN vor mir selbst dar, dass in mir existiert, bereit aufgearbeitet und transzendiert zu werden.

Ich vergebe mir selbst, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass ich als Kind mein eigenes inneres “Gefängnis”, Isolation, Lockdown kreiert habe indem ich immer wieder in Momenten auf externe Situationen und Personen so reagiert habe, meinen Ausdruck und mein Wesen, meine Bedürfnisse unterdrückt, zurückgehalten, stillgelegt und abgeschalten habe um von externen Personen/Punkten angenommen/akzeptiert und bestätigt zu werden.

Darin vergebe ich mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe immer zu versuchen “im Externen”/anderen Personen angenommen/akzeptiert und bestätigt zu werden – anstatt mich zuerst an mich Selbst zu wenden, die wichtigste IN-stance in meinem Leben.

Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe Angst vor Teilen meiner Selbst zu haben die in der Interaktion mit der Welt/Realität und in zwischenmenschlichen Beziehungen in mir aufkommen und getriggert werden – worin ich mir vergebe, dass ich mir nicht erlaubt habe zu sehen, erkennen und verstehen dass die Bewältigungsstrategie “meine Welt klein halten” in keiner Weise eine Form ist zu LEBEN und dass die Bewältitungsstrategie keine echte Lösung dieser Teile in mir erlaubt und ermöglicht – in Wirklichkeit unterdrücke, verleugne und vermeide ich damit Teile von mir nur in meinem “Wachbewusstsein” und unterdrücke mich in tiefere Schichten/Lagen meines Bewusstseinssystems wo sie weiter als separate Teile existieren.

Ich erkenne und lebe die Dankbarkeit in mir für die derzeitige Situation und die Erkenntnisse und Einsichten in mich selbst, die sie mir ermöglicht – ich bestimme mich selbst dazu dieser Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen, indem ich Verantwortung dafür übernehme was ich in mir sehe und die Erkenntnisse/Einsichten in selbst-verständniss und gelebte Selbst-Veränderung umwandle.

Ich bestimme mich dazu meine Welt/Realität aktiv zu erweitern in der Erkenntnis, dass was ich sehe und wem ich begegne ein Teil von mir Selbst als Leben ist und jenseits aller Form, Farbe und Manifestation eine verbindende und konstitutionelle Einheit und Gleichheit als Substanz existiert.

Wenn und sobald ich sehe, dass ich in die Bewältigungsstrategie “meine Welt klein halten” teilnehme oder an ihr teilnehmen will – stoppe ich mich und nehme einen Atemzug – ich sehe dass diese Bewältigungsstrategie einen starken, gravitationsartigen Sog “auf mich ausübt”, weil ich in vielfacher Hinsicht zu dieser Bewältigungsstrategie geworden bin um mir die Illusion von “Sicherheit”, “Okness” “ich bin ok/in check” zu geben – ohne zu bemerken, dass diese Erfahrung in Wirklichkeit Angst ist – daher bestimme ich mich dazu, sanft und bestimmt durch den Sog hindurchzugehen und den Sog umzukehren, indem ich mich Selbst und damit meine Welt unendlich ÖFFNE, erweitere und ausdehne – jedes Mal wenn ich auf ein “Hindernis” stoße und zurückweichen und meine Welt kleiner machen/halten will – atme ich und dehne mich weiter aus indem ich die Worte “öffnen, erweitern und expandieren” lebe.

Ich bestimme mich dazu die 1.)Bereiche in meinem Leben und Dasein zu listen in denen ich meine “Welt klein halte”, 2.)“wie ich das mache” 3.)“was die mind-logic (Gedanken) dahinter ist” 4.)“welche Konsequenzen dies hat” und 5.) wie ich diese Punkte/Muster ändern werde.

Ich vergebe mir selbst, dass ich zugelassen und akzeptiert habe zu denken und glauben, dass "wenn ich meine Welt klein halte, habe ich nicht soviel damit zu tun"

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