Dienstag, 2. Oktober 2012

Tag 163: Schönreden aus Angst

Artwork:
 
Marlen Vargas Del Razo



Ok, eins nach dem anderen. Eigentlich fing er Punkt schon heute morgen an, wo ich für gestern den Blog geschrieben habe, weil ich „einfach eingeschlafen bin“ und zu fertig war, es vergessen habe. Nach dem ich geschrieben hatte stürzte mein Computer ab und ich interpretierte dies in meinem Bachchat als ein Zeichen das ich mich schon wieder „in Selbstvergebung verstecke“ weil eigentlich hätte ich schon los fahren wollen/schon auf dem Weg zu arbeit sein wollen damit ich meine selbstgewählte, selbstbestimmte Zeit eingehalten hätte:07:30 Uhr – tat ich aber nicht. Und ich entschuldigte dies mit dem Schreiben und dann später mit dem Punkt dass ich es mir laut Chef ja aussuchen könnte wann ich komme.

Ich fand es schon dar ziemlich wichtig das ich den Blog noch fertig mache, damit ich ja keinen Tag verpasse (weil ich ja eh schon einige Tage verpasst habe und zurückgefallen bin, das ist nicht gut, wieso? Wo habe ich diese Tage verpasst? Wie ist das möglich? ….blahblahblah existiert als akkumulierter Backchat) – ich sehe gerade das ich das Schreiben als Priorität und als „sehr wichtig“ definiert habe, aber nicht einfach „wichtig für mich“ sondern „wichtig“ weil ich mich dadurch wertvoll/wichtig fühle also scheinbar „etwas gutes/das Richtige tue“ was dann zu einer Art Obligation, wie heist es „ein Muss“, wird und wobei ich dann denn eigentlichen Sinn der täglichen Konfrontation, den Kontakt mit mir aus den Augen verliere.

Ein automatischer Punkt der abzulaufen ist damit ich mich gut und sicher fühle, naja – der Punkt ist nicht das Schreiben an sich sondern mein Bewertung denn wenn ein Ausfall passiert, so wie heute reagiere ich und dies gibt eine Vorlage für weitere Anhäufung von Bullshit. Ich sehe gerade das ich ein eher positives Erlebnis generierte in mir trotz dem späten Zeit/der überschreitung meiner definierten Abfahrzeit weil mir die fertigstellung des Blogs ein gutes Gefühl und eine positivere Selbsterfahrung versprach…

Ok, ich sehe das schon mein Startpunkt dafür für den Blog heute morgen zu schreiben in doppelter Weise Angst/Selbstinteresse war. Zum einen wollte ich mich positiv fühlen dadurch das ich den Blog schreibe und so meine „Verantwortlichkeit“ von Gestern „nachhole“ und zum andern und das war der Punkt wollte ich meine Erfahrung an meinem neuen Arbeitsplatz „verbessern“ – Die Worte „Fehl am Platz“ kommen auf aber das ist nicht der eigentliche Punkt  - Es ist wieder das ich mir eingebildet habe „Diese Arbeit ist bestimmt Cool eine positive/coole Erfahrung“ – vor etwa einem Monat als ich bemerkte das ich an meinem Studienort nicht bleiben kann und dann habe ich gesucht „Was kann ich dann tun – ich muss irgendetwas tun“: Ausgangspunkt war auch hier wieder Angst.

Lol. Im Prinzip versuche ich seit dem mir die Arbeit/Arbeitsstelle im Backchat schön und gut zu reden – also über das Geld das ich verdiene hinaus.

Ich vergebe mir selbst zugelassen und akzeptiert zu haben zu denken und zu definieren das „weil meine Ausbildung und mein Studium auf Lügen und falschen Bewusstsein meiner Selbst basieren“ muss ich diese Gebiete meiden und sollte erst mal „etwas anderes“ machen – anstatt zu sehen erkennen verstehen das ich drin im Endeffekt wieder vor meiner Verantwortlichkeit und Verantmöglichkeit davon laufen/enkommen will und ausserdem Enttäuschungen und „zu viel Arbeit/Aufwand“ vorbeugen wollte der evtl. laut meiner Projektion - hrg – notwendig wäre um eine mögliche Position/Platz im System einzunehmen

Ich vergebe mir selbst mir nicht erlaubt zu haben zu sehen erkennen und zu verstehen das die „nicht-wahrnehmung“ meiner Möglichkeiten hauptsächlich aus SelbstZweifeln besteht und in sich wieder ein Lüge und Selbstverleugnung ist weil ich darin versuche „mich als ehrlich und positiv desillusioniert“ darzustellen, schockiert von mir selbst – wie konnte ich das nur machen – ich versuche mich selbst wieder als unschuldiges Opfer des Verstandes zu präsentieren – und jetzt wird alles anders – ich werde bescheiden, lasse jedes Selbstinteresse und arbeite mit dem „Fussvolk“

Der Schönrede-Sinnvollrede-Selbstbestätigungsbackchat besteht unter anderem zum Beispiel aus:

-          cool – körperliche Arbeit, praktische Arbeit da tut man wirklich was
-          Arbeiten mit Holz, Holz ist ein Naturstoff
-          Da kann ich was lernen, wie so ein kleines Unternehmen geführt wird
-          Einer der ersten: Cool, ein Familienbetrieb
-          Das wäre ideal – Ich will diesen Job machen – ist das so was wie Körbe flechten, Heimarbeit, Basteln cool
-          Du kannst das ja einfach mal machen
-          Du kannst dir beweisen das du das kannst – Du kannst das auch
-          Ich bin vielseitig, man kann nicht genug können
-          Alles ist interessant und wichtig, das kann ich vielleicht später mal einsetzen wenn ich selbst „irgendwas mache“/was anderes mache
-          Da brauch ich keine Training mehr – das ist gut für meinen Körper
-          Ich kann die einzelnen Bewegungsabläufe möglichst „perfektionieren“
   
Als
Reaktionen: Hoffnungen, Erinnerungen an Kinderzeit – lol, fuck ich mein naiv – Neugier,    

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